Weinfälschungen existieren schon, seitdem es Weinbau gibt. Homer schrieb im 8. Jahrhundert v. Chr. neben der Schwefelung über das Versetzen des Weines mit Gewürzen und parfümierenden Stoffen, was damals allerdings noch nicht als Verfälschung galt. In seinem Werk De agri cultura verbreitete Marcus Porcius Cato der Ältere bereits etwa 150 v. Chr. Anleitungen zur Herstellung von Kunstwein. Auch Lucius Iunius Moderatus Columella gab in 12 Büchern vom Landbau Hinweise zur Bereitung von Kunstwein. Von Palladius ist das „Opus Agriculturae“ erhalten, in dem er Rezepte zur Schönung angibt. Alle diese Werke sind in einer Zeit entstanden, als die Weinherstellung nicht oder kaum reguliert war, insofern kann keine Betrugsabsicht unterstellt werden.
Was heute nach europäischen Maßstäben als Weinverfälschung gilt, war in Einzelfällen noch vor wenigen Jahrzehnten weithin geübte Praxis, wie zum Beispiel die Nasszuckerung nach Ludwig Gall. Auch heute sind einige Techniken in verschiedenen Ländern unterschiedlich geregelt. Drei Beispiele hierfür sind die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Anreicherung, Säuerung/Entsäuerung und Süßung, die noch heute innerhalb der EU in verschiedenen Weinbauzonen unterschiedlich geregelt sind. Ähnlich sind eine Reihe von heute noch üblichen Praktiken aus der Not entstanden oder ursprünglich Teil von Weinfälschungen gewesen. So war der Trierer Viez, heute ein Apfelwein, ehemals ein „Vice-Wein“ aus dem Zweitaufguss von bereits ausgepresstem Trester oder Treberrückständen. Die heute völlig anerkannte Barriquetechnik hat ihre Ursprünge in dem Versuch, neuen Weinen einen edleren, älteren Geschmack durch das Zufügen von Eichenholzspänen oder die Umlagerung in alten Fässern zu geben. Ähnlich entstand der Portwein aus der Praxis, Wein während der Gärung Neutralalkohol hinzuzufügen, wodurch der Gärprozess gestoppt wurde und der Port deutlich länger lagerfähig wurde, auch während langer Seereisen.
Ein bekannter Fall von Weinfälschung war der Glykolwein-Skandal von 1985.
Die Fälschungsaktivitäten wurden in den letzten Jahren speziell durch extrem ansteigenden Austausch von und die gesteigerte Aufmerksamkeit zu Weinraritäten mittels Internethandel bzw. Internetversteigerungen getrieben. Die Suche nach Schnäppchen und nach alternativen Anlagen angesichts von geringen Zinsen auf dem Kapitalmarkt haben Wein-Investments auch von fach-fremden Anlegern gefördert. Das mit den Weinen verbundene Prestige wird auch mit dem jeweiligen Besitzer als vermeintlicher Weinkenner verknüpft.
Prestigeträchtiger Wein wird seit Jahrzehnten in großem Ausmaß gefälscht. Das amerikanische Magazin Wine Spectator sieht mit dem 2012 aufgedeckten Skandal um den „Weinhändler“ Rudy Kurniawan, genannt „Dr. Conti“ wegen seiner Affinität zur Domaine de la Romanée-Conti, nur die Spitze eines Eisbergs aufgedeckt.