Ciguatera tritt außerhalb des Hauptverbreitungsgebietes im Bereich der tropischen und subtropischen Pazifik-Inseln auch in den gemäßigten Klimazonen auf. In europäischen und angrenzenden Küstengebieten kommen die verursachenden Einzeller im Gebiet der Kanarischen Inseln, auf Madeira, auf den Azoren, im mittleren Ostatlantik (FAO-Fanggebiet 34) und im östlichen Mittelmeerraum (Israel) vor. Auf den Kanaren kam es zwischen 2008 und 2014 beispielsweise zu elf autochthonen – dortselbst hervorgerufenen – Ausbrüchen. Durch den Import von kontaminierten tropischen Fischprodukten kommt es gelegentlich auch in Europa zu Ausbrüchen der Krankheit.
In den pazifischen Hochrisikogebieten ist mit 10 bis 400 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern zu rechnen; auf einzelnen Pazifikinseln ereigneten sich epidemische Ausbrüche mit Infektionsraten von mehr als 20 Prozent der Bevölkerung.
Die seit 20 Jahren belegte Steigerung der Fallzahlen im Gebiet von 20 pazifischen Inseln wird zurückgeführt auf direkt oder indirekt durch Menschen verursachte Störungen und Zerstörungen der Umwelt, insbesondere durch Zyklone sowie durch ausbleichende („Korallenbleiche“) und zerstörte Korallenriffe.