Kängurus waren früher sowohl eine wichtige Fleischquelle für die Aborigines, die Ureinwohner Australien, als auch für die weißen Siedler. Es galt als schmackhafter als das Fleisch anderer verfügbarer Wildtiere auf dem Kontinent. Das beliebteste Gericht des 19. Jahrhunderts war den Kochbüchern und anderen Quellen zufolge der kangaroo steamer, ein Schmorgericht. Das Fleisch wurde gehackt oder klein geschnitten, gewürzt und zusammen mit fetthaltigem Schinken und etwas Wasser in einem Topf auf dem Herd einige Stunden langsam geköchelt. Das erste Rezept dafür erschien 1829.
Die Steaks wurden über offenem Feuer gegrillt. Suppe und Steaks wurden den Gästen bis etwa 1900 auch in Hotelrestaurants angeboten. Danach wurde Kängurufleisch durch Lammfleisch und Rindfleisch von den Speisekarten verdrängt, es galt zunehmend als minderwertiges Bush Food. Dieses Image hat es bis heute nicht vollständig verloren. Die Känguruschwanzsuppe ist eine Spezialsuppe, die heute auch in Deutschland vorzugsweise in festlichen Speisenfolgen angeboten wird.
Seit 2005 wird Kängurufleisch in Australien auch unter dem Namen Australus vermarktet. Dieser Name wurde beim Wettbewerb eines Feinschmeckermagazins ermittelt, bei dem 2700 Vorschläge aus 41 Ländern eingingen.
Exportiert wird das Fleisch der vier folgenden Arten:
- Rotes Riesenkänguru
- Östliches Graues Riesenkänguru
- Westliches Graues Riesenkänguru
- Bergkänguru, auch „Wallaroo“ genannt