Kombu

Kombu (alternative Transkription: Konbu; japanisch 昆布, こんぶ oder コンブ konbu, selten auch こぶ kobu), in Korea als Dasima (koreanisch 다시마) und in China auch als Haidai (chinesisch 海帶 / 海带, Pinyin hǎidài, Jyutping hoi2daai6) bekannt, ist ein essbarer Seetang, der in Nordostasien weite Verbreitung als Nahrungsmittel gefunden hat. Der weitaus größte Teil des Kombu stammt von der Art Saccharina japonica Syn.: Laminaria japonica (昆布 ma-konbu, deutsch Echter Konbu).

Kombu (Konbu) – 昆布
Saccharina japonica – „Echter Konbu“ – ma-konbu
Hidaka-Mitsuishi-Konbu – „industriell verpackt“

Über 90 % des japanischen Kombu stammen aus kultiviertem Anbau, ein Großteil wird vor der Küste von Hokkaidō in recht kaltem Wasser geerntet, wo auch heute noch der beste Kombu herkommt. Kulturen gibt es aber auch südwärts bis zur Seto-Inlandsee. Noch weiter südwärts ist das Wasser zu warm.

Kombu hat im Vergleich zu fast allen anderen Lebensmitteln – und sogar im Vergleich zu anderen essbaren Algen – einen wesentlich höheren Iodgehalt.

Geschichte

Die frühesten Aufzeichnungen erscheinen in der Reichschronik Shoku Nihongi im Jahre 797 als ein Geschenk. Holztäfelchen (mokkan) zeugen davon, dass Kombu unter dem Ritsuryō-Rechtssystem von der damals Ebisu (Ezo) genannten Urbevölkerung im Norden (gegenwärtiges Tōhoku) als Steuerabgabe an den Hof von Nara geliefert wurde. Man glaubt jedoch, dass der Gebrauch viel weiter zurückgeht, wahrscheinlich bis in die Jōmon-Zeit. Da Kombu sich leicht zersetzt, finden sich jedoch keine archäologischen Beweise mehr. In der Muromachi-Zeit erlaubte ein neu entwickeltes Trockenverfahren, den Kombu für mehr als nur einige Tage haltbar zu machen und die Alge wurde ein wichtiges Handelsgut aus der heutigen Region Tōhoku bzw. dem 'wilden' Ezo (heute Hokkaidō). In dieser Zeit entstanden auch erste Kombu-Handelshäuser und -Händlergilden. Letztere finden sich z. B. in der alten Hauptstadt Kyōto noch heute im Kombu-ya machi (昆布屋町 Kombu-Ladenviertel) südlich des Kaiserpalasts, und auch viele der Handelshäuser dieser Zeit sind bis heute im Kombugeschäft aktiv, z. B. die Matsumae-ya (松前屋). In der Edo-Zeit, als Hokkaido von den Japanern kolonisiert und Schifffahrtslinien organisiert wurden, verbreitete sich der Gebrauch von Kombu in ganz Japan. Kombu war zu dieser Zeit ein tawaramono (俵物), d. h. eine vom Shōgunat monopolisierte Exportware (nach China) zur Devisenbeschaffung. Hier fungierte besonders das wirtschaftlich angeschlagene Fürstentum Satsuma als Organisator, um Kombu über die Kombu-Gilde (昆布座, konbu-za) von Naha nach China zu verkaufen. Die traditionelle Küche Okinawas verwendet seit dieser Zeit sehr häufig Kombu; in Okinawa ist der Verbrauch noch heute am höchsten, obwohl Kombu dort nicht natürlich vorkommt. Die Kombu-Verarbeitung veränderte sich von 1730 bis etwa 1900 kaum. 1903 gab es in Osaka 45 Betriebe mit jeweils 10 bis 30 Angestellten, die Kombu verarbeiteten. Erst im 20. Jahrhundert fand man eine Methode, den zuvor nur aus Wildbeständen geernteten Kombu zu kultivieren, und er wurde billig und überall verfügbar.

Verwendung

Es gibt mindestens ein Dutzend Zubereitungsarten für Kombu. Gewöhnlich wird Kombu in getrockneter Form oder als getrocknete Flocken, auch Oboro Kombu genannt (おぼろ昆布, 朧昆布), verkauft.

In der japanischen Küche wird Kombu vor allem als einer der drei Hauptanteile des Dashi, einer Suppengrundlage, verwendet. Dazu wird entweder ein Streifen frischer Kombu mitgekocht und auch in der Suppe serviert, oder die Brühe wird mit Pulver aus getrocknetem Kombu zubereitet. Außerdem wird dem Kochwasser für Sushi-Reis ein Stück Kombu zur Aromatisierung zugegeben. Kombu-tsukudani1, in Sojasauce gekochter Kombu, wird als Beilage zu Reis serviert. Der Verzehr von frischem Kombu ist ebenfalls möglich. Verbreitet ist auch das süß-saure Einlegen von 5–6 cm langen und 2 cm breiten Streifen, die als Snack zu grünem Tee gereicht werden. Spezialitäten aus Osaka sind oboro kombu und tororo kombu, die aus in Reisessig mariniertem, halbgetrocknetem und sehr dünn geschnittenem oder gehobeltem Kombu bestehen.

In der koreanischen und chinesischen Küche wird Kombu beim Kochen von Bohnen zugesetzt, um die Speise mit Nährstoffen anzureichern und die Verdaulichkeit zu verbessern.

In Japan wird aus Kombu und weiteren Zutaten auch ein salzig schmeckender Tee zubereitet, der Kombucha oder üblicher Kobucha (jap. 昆布茶) heißt und als typische Krankenkost gilt. Was im Westen unter dem Namen „Kombucha“ verkauft wird, hat damit aber nichts zu tun, enthält keinen Kombu und hat seinen Namen wohl durch eine Verwechslung erhalten.

In Deutschland gehandelter Kombu ist mit einem Warnhinweis versehen, da der hohe Jodgehalt für Bewohner traditioneller Jodmangelgebiete problematisch ist. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz empfiehlt einen sehr kontrollierten Konsum jodreicher Algen wie Kombu und ihrer Zubereitungen.

Unternehmen zum Lebensmittel

Im Bereich von Lebensmittel agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Lebensmittel eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Lebensmittel bei.

Unternehmen Herkunft Typ
Hügli Nährmittel
Hügli Nährmittel
Steinach, Schweiz Hersteller
Querfeld UG (haftungsbeschränkt)
Querfeld UG (haftungsbeschränkt)
Berlin, Deutschland Händler
Vegablum
Vegablum
Plettenberg, Deutschland Hersteller
Reishunger
Reishunger
Bremen, Deutschland Händler
Dreamfarm
Dreamfarm
Parma, Italien Hersteller
Bodkin's Fermented Foods
Bodkin's Fermented Foods
Guildford, Großbritannien Hersteller
VEgg
VEgg
Berlin, Deutschland Hersteller
MYOLIO
MYOLIO
Lilienthal, Deutschland Hersteller
scramVegg UG (haftungsbeschränkt)
scramVegg UG (haftungsbeschränkt)
Neckargemünd, Deutschland Hersteller
&ever
&ever
München, Deutschland Hersteller

Weitere Arten

Neben dem „echten“ ma-konbu kommen noch weitere Saccharina-Arten zum Einsatz. Die wichtigsten sind:

  • Karafuto-konbu (樺太昆布 Sachalin-Konbu), Saccharina latissima, auch als der Zuckertang bekannt
  • Mitsuishi- (三石昆布), Hidaka- (日高昆布) oder Dashi-konbu (出汁昆布), Saccharina angustata, die üblicherweise für den Fischsud (dashi, 出汁) in der japanischen Küche verwendet werden
  • Naga-konbu (長昆布, dt. etwa „Langes-Konbu“), Saccharina longissima
  • Rishiri-konbu (利尻昆布), Saccharina ochotensis, allgemein für Brühe benutzt.

Galerie

Fußnote
1 
Tsukudani (佃煮) sind in Sojasauce und Mirin eingekochte und dadurch haltbar gemachte Lebensmittel der japanischen Küche.

News

In der Welt des Themas Lebensmittel gibt es ständig Neues zu entdecken. Aktuelle Entwicklungen und spannende Meldungen bieten tiefe Einblicke und erweitern das Verständnis für dieses dynamische Feld. Von bahnbrechenden Entdeckungen bis hin zu wichtigen Ereignissen – die Entwicklungen für das Thema Lebensmittel sind ein Spiegelbild des stetigen Wandels und der Innovation in diesem Bereich.

Whitepaper

Im Bereich von Lebensmittel bieten White Papers und Fachartikel weitergehende Einblicke und fundiertes Wissen. Diese Sammlung von Fachwissen bietet Ressourcen für alle, die sich eingehend mit den Facetten und Nuancen des Themas Lebensmittel beschäftigen möchten. Diese Auswahl an Veröffentlichungen deckt ein breites Spektrum ab – von theoretischen Überlegungen bis hin zu praktischen Anwendungen und Fallstudien - und umfasst Arbeiten von Experten, die Licht auf die komplexen Aspekte von Lebensmittel werfen.