Der wissenschaftliche Name der Regenbogenforelle ist Oncorhynchus mykiss. Diese Art wurde ursprünglich 1792 von dem deutschen Naturforscher und Systematiker Johann Julius Walbaum so benannt. Er untersuchte Fische von der Halbinsel Kamtschatka in Sibirien. Der Name der Gattung leitet sich vom griechischen Wort onkos (Haken) und rhynchos (Nase) ab und spielt auf den ausgeprägten Laichhaken der Milchner während der Laichzeit an. Ihren Namen verdankt die Regenbogenforelle ihren in vielen leuchtenden Farben schillernden Bändern, die an beiden Körperseiten verlaufen. Der britische Naturforscher Sir John Richardson nannte diese Art 1836 Salmo gairdneri, zu Ehren von Meredith Gairdner, einem Chirurgen der Hudson Bay Company, der ihm diese Fischart bei Fort Vancouver am Columbia River vorstellte. William P. Gibbons, Kurator für Geologie und Mineralogie in der California Academy of Sciences, entdeckte eine andere Population und nannte sie Salmo iridia. Der Typbeschreibung von Walbaum wurde aus Gründen der Konspezifität jedoch der Vorzug gegeben, man folgte damit der Prioritätsregel. 1989 entdeckte Ralph F. Stearley, ein Doktorand am Museum für Paläontologie (University of Michigan), dass die Forelle des Pazifischen Beckens den Pazifischen Lachsen (Oncorhynchus-Arten) näher steht als den Salmo-Arten wie der Bachforelle (Salmo trutta) oder dem Atlantischen Lachs (Salmo salar). Dies hatte zur Folge, dass auch andere Forellenarten des Pazifischen Beckens, wie die Cutthroat-Forelle, der Gattung Oncorhynchus zugeordnet wurden. Die bisherigen Artnamen wie S. irideus und S. gairdneri wurden den Unterarten der Küstenregenbogenforelle und der Columbia River Redband Forelle zugerechnet. Die anadromen Formen werden als Steelhead-Forellen bezeichnet. Über 170 Jahre galt die Regenbogenforelle als Salmo-Art, obwohl sie aus einem Gebiet stammt, in dem sonst nur Oncorhynchus vorkommt, und Johann Julius Walbaum sie auch richtig zugeordnet hatte. Walbaum war aber vorwiegend kompilatorisch tätig gewesen und verwendete eine eigenwillige Terminologie, so dass Cuvier den erneuerten Artedi Walbaums (1792) ablehnte (und damit auch dessen binäre Namen, die mithin in Vergessenheit gerieten). Die der Regenbogenforelle sehr ähnliche Cutthroat-Forelle (Oncorhynchus clarki) ist eine eigenständige Art.
Steelhead
Die Steelheadforelle (dt. Stahlkopfforelle) ist die anadrome Wanderform der Regenbogenforelle. Der Name kommt von der stahlblauen Kopf- und Rückenfärbung. Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Alaska bis Kalifornien. Die Steelhead-Forelle ist der offizielle Fisch des Bundesstaates Washington.
Unterarten
Die Unterarten von Oncorhynchus mykiss nach Robert J. Behnke:
Geografische Gruppe | Bezeichnung | Wissenschaftlicher Name | Verbreitung | Bild |
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Typ-Unterart | Kamtschatka-Regenbogenforelle | O. m. mykiss (Walbaum, 1792) | Westpazifik: Kamtschatka-Halbinsel, auch bei den Kommandeurinseln östlich von Kamtschatka gefunden, und sporadisch im Ochotskischen Meer und weiter südlich im Mündungsgebiet des Amur | |
Küstenformen | Küsten-Regenbogenforelle | O. m. irideus (Gibbons, 1855) | Pazifischer Ozean Nebenflüsse von den Aleuten bis nach Alaska nach Süden bis ins südliche Kalifornien. Anadrome Formen werden als Steelhead, Süßwasserformen als Regenbogenforelle bezeichnet. | Meeres- und Süßwasserformen der Küsten-Regenbogenforelle; auch bekannt als "Steelhead" O. m. irideus |
Beardslee-Forelle | O. m. irideus var. beardsleei (keine echte Unterart, aber eine genetisch differenzierte, seebewohnende Varietät der Küsten-Regenbogenforelle) (Jordan, 1896) | kommt isoliert nur im Lake Crescent, Bundesstaat Washington vor | ||
Redband-Forelle | Columbia-River-Redband-Forelle | O. m. gairdneri (Richardson, 1836) | kommt im Columbia River und seinen Nebenflüssen bis Montana, Washington and Idaho vor. Anadrome Formen werden als Redband Steelhead bezeichnet. | |
Athabasca-Regenbogenforelle | O. m. spp. Behnke hält sie für eine Form von O. m. gairdneri, jedoch der Biologe L. M. Carl vom Ontario Ministry of Resources, Aquatic Ecosystems Research Section, schätzt sie in seiner 1994 veröffentlichten Arbeit als separate Unterart ein | Vorkommen im Athabasca-River-System in Alberta | ||
McCloud-River-Redband-Forelle | O. m. stonei (Jordan, 1894) | endemisches Vorkommen im McCloud River, stromaufwärts von Middle Falls und in den Nebenflüssen im nördlichen Kalifornien, südlich des Mount Shasta. | ||
Sheepheaven-Creek-Redband-Forelle | O. m. spp. | endemisch im Sheepheaven Creek, Siskiyou County, Bundesstaat Kalifornien. Sheepheaven Creek Redband-Forellen wurden 1972 in den Swamp Creek und 1977 in den Trout Creek eingebracht. | ||
Great-Basin-Redband-Forelle | O. m. newberrii (Girard, 1859) | endemisch im südöstlichen Oregon, Teilen von Kalifornien und Nevada an der Peripherie des Great Basin. | ||
Eagle-Lake-Forelle | O. m. aquilarum (Snyder, 1917) | endemisch im Eagle Lake in Lassen County, Kalifornien. | ||
Kamloops-Regenbogenforelle | O. m. kamloops strain (Jordan, 1892) | endemisch in mehreren großen Seen der kanadischen Provinz British Columbia, speziell im Kamloops See und Kootenay Lake. Die Kamloops Regenbogenforellen sind bekannt für ihre Größen und werden daher speziell bei der Züchtung schwerer Regenbogenforellen verwendet. | ||
Kern-River-Goldforelle | Goldforelle | O. m. aguabonita (Jordan, 1892) | endemisch im Golden Trout Creek (Nebenfluss des Kern Rivers), Volcano Creek (Nebenfluss des Golden Trout Creek) und des South Fork Kern River. | Kern-River-Goldforelle O. m. aguabonita |
Kern-River-Regenbogenforelle | O. m. gilberti (Jordan, 1894) | endemisch im Kern River und seinen Nebenflüssen in Tulare County, Kalifornien. Ihr aktuelles Verbreitungsgebiet ist drastisch reduziert. Die Überreste der Population leben im Kern River oberhalb von Durrwood Creek, in den Oberläufen von Ninemile, Rattlesnake und Osa Creeks und möglicherweise auch im oberen Peppermint Creek. | ||
Little-Kern-Goldforelle | O. m. whitei (Evermann, 1906) | endemisch im Umkreis von ca. 150 Kilometer des Little Kern River und seiner Nebenflüsse. Ihr aktuelles Verbreitungsgebiet ist begrenzt auf fünf Flussoberläufe im Kern River Becken (Wet Meadows, Deadman, Soda Spring, Willow, Sheep und Fish Creeks) und einer eingeführten Population im Coyote Creek, eines Nebenflusses des Kern River. | ||
Mexikanische Formen | Mexikanische Regenbogenforelle Río Yaqui, Rio Mayo und Guzman-Forelle Rio San Lorenzo und Arroyo la Sidra Forelle Rio del Presidio-Forelle | O. m. nelsoni (Evermann, 1908) | Manchmal als Nelson’s Forelle bezeichnet, kommt in drei unterschiedlichen geografischen Gruppen vor. Die Taxonomie dieser Forellen ist Untersuchungsgegenstand der aktuellen Forschung. Man geht davon aus, dass es eine signifikante Diversität bei den Formen in dieser Gruppe gibt. | |
Mutationen | Goldene Regenbogenforelle Palomino-Forelle | die so genannte Goldene Regenbogenforelle und Palomino-Forelle entstanden aus einer einzigen mutierten Farbvarietät von O. mykiss, welche 1955 aus einer Zuchtanlage in West Virginia entstammte. Goldene Regenbogenforellen sind vornehmlich von gelblicher Färbung. Dafür fehlen der grüne Untergrund und die schwarzen Punkte, die für Regenbogenforellen typisch sind. Der diffuse rote Seitenstreifen jedoch bleibt erhalten. Die Palomino-Forelle ist eine Kreuzung aus Goldener und Gemeiner Regenbogenforelle und besitzt eine Mischfarbe. Die Goldene Regenbogenforelle ist nicht zu verwechseln mit der natürlich vorkommenden Unterart O. m. aguabonita, der Kern River Goldforelle aus Kalifornien. | Golden rainbow trout | |