Sie kommt praktisch in ganz Europa mit Ausnahme von Griechenland, Dalmatien, dem schottischen Hochland, Nordskandinavien, der Halbinsel Krim und den Mittelmeerinseln und im westlichen gemäßigten Asien bis zum westlichen Einzugsbereich des Jenissei südlich von 60° nördlicher Breite vor. In manchen Ländern wie Italien ist die Schleie nicht einheimisch, sondern wurde dort von Menschen eingesetzt.
Schleie
Die Schleie (Tinca tinca), auch der Schlei genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes) und lebt überwiegend am Grund langsam strömender oder stehender Gewässer.
Die Grundfarbe der Schleie ist dunkel oliv; eine rot-goldene Zuchtform („Goldschleie“) wird bisweilen in Zierteichen gehalten. Auffallend ist ein hoher Schwanzstiel mit gerade abschließender Schwanzflosse. Das Seitenlinienorgan verläuft fast waagerecht bis zur Schwanzwurzel. Die dicke Haut ist schleimig und mit kleinen Rundschuppen bedeckt. Diese Schleimhaut wirkt neuen Untersuchungen zufolge antibakteriell und pilzhemmend, sowohl für den Fisch selbst als auch für die Brut. Das endständige Maul ist vorstülpbar, dicklippig und mit zwei kurzen Barteln versehen.
Schleien werden 20 bis 40 Zentimeter groß, maximal sind 70 Zentimeter bei 10 Kilogramm denkbar. Belegt jedoch sind nur Maximalgewichte von 7,5 kg.
- Flossenformel: Dorsale 4/8–9, Anale 3–4/6–8.
- Schuppenformel 95–100 (SLR)
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Unternehmen | Herkunft | Typ |
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Zürich, Schweiz | Hersteller |
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San Francisco, USA | Hersteller |
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Düsseldorf, Deutschland | Hersteller |
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Garching bei München, Deutschland | Händler |
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Deggendorf, Deutschland | Hersteller |
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Bremerhaven, Deutschland | Hersteller |
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Bremerhaven, Deutschland | Hersteller |
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Hamburg, Deutschland | Hersteller |
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Sassnitz, Deutschland | Hersteller |
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Harsum, Deutschland | Hersteller |
Schleien verfügen über die Fähigkeit zur Kälte- und Hitzestarre, die es ihnen ermöglicht, kurzfristig auch extremen Sauerstoffmangel zu überleben. Deshalb sind sie auch in kleinen Tümpeln anzutreffen.
Optimal sind Wassertemperaturen zwischen 12 °C und 26 °C. Schleien laichen in der Zeit zwischen April und Juni. Die Wassertemperatur sollte mindestens 18 °C erreicht haben, damit die Laichbereitschaft eintritt. Die Rogner legen dabei innerhalb von etwa zwei Wochen insgesamt bis zu 300.000 klebrige Eier an Wasserpflanzen ab.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Kleinlebewesen, aber auch von Schnecken (z. B. die typischen in ihrem Habitat vorkommenden Schleischnecken Bithynia tentaculata) und Algenaufwuchs.
Schleien neigen durch schlechtere Umweltbedingungen und Fehlen einer gesunden Raubfischpopulation sehr stark zur Verbuttung. Diese Schleien sind dann ab einer Größe von 15 Zentimetern geschlechtsreif und wachsen danach kaum weiter.
Typische Schleienparasiten sind Nematoden (Raphidascaris acus) und parasitäre Krebse (Ergasilus megaceros und Ergasilus sieboldi), sowie Valipora campylancristrota und Proteocephalidae im Larvenstadium. Eine große Bedrohung für viele Schleienbestände ist die Kiemenfäule (Branchiomyces ssp.). Saugwürmer (Trematoden) befallen vor allem Jungtiere. Weniger häufig ist die Infektiöse Bauchwassersucht (IBW) auf.
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Der Schleie wurde im Jahr 1758 erstmals ein wissenschaftlicher Name gegeben, Carl von Linné, der Begründer des Klassifizierungssystems, erwähnte sie unter dem Namen Cyprinus tinca. Im Jahr 1764 wurde die Gattung Tinca durch den französischen Zoologen François Alexandre Pierre de Garsault eingeführt mit der Schleie als einziger Art, was bis heute so geblieben ist. Die Schleie ist systematisch isoliert und 1878 stellte der US-amerikanische Ichthyologe David Starr Jordan die Unterfamilie Tincinae für Art und Gattung auf. Der britische Ichthyologe Richard Mayden und sein chinesischer Kollege Wei-Jen Chen stellten die Schleie 2009 in eine eigene Familie, die Tincidae. Die wissenschaftliche Fischdatenbank Catalog of Fishes übernahm dies und führt die Tincidae ebenso wie die übrigen ehemaligen Unterfamilien der Cyprinidae inzwischen als eigenständige Familien.
Die systematische Stellung verdeutlicht folgendes Kladogramm:
Karpfenverwandte (Cyprinoidea) |
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Die Schleie ist ein geschätzter Speisefisch und gilt als schmackhafter als der Karpfen. Ihr Fleisch wird als fest, grätenarm und fettarm beschrieben.
Goldfarbene Schleien (sogenannte Goldschleien) werden für Gartenteiche und Parkteiche gezüchtet. In der Teichwirtschaft werden aufgrund ihres wesentlich schnelleren Wachstums mehr Karpfen und Forellen als Schleien angesetzt. Die Schleie gilt als Nebenfisch der Karpfen-Teichwirtschaft, sie spielt eine wichtige Rolle als Besatzfisch für Angelvereine. Schleien wurden züchterisch nicht so intensiv bearbeitet wie Karpfen.
Während in Europa Tschechien und andere osteuropäische Länder führend in der Zucht von Schleien sind, wird seit Beginn des 21. Jahrhunderts die Schleienzucht in Aquakultur auch in China intensiviert.
Die Schleie war im Jahr 2007 Fisch des Jahres in Deutschland und in Österreich. Sie ist mit ‚Least Concern‘ (nicht gefährdet) in der Liste der bedrohten Tierarten der IUCN klassifiziert.
Schleien gehören wie Karpfen zu beliebten Sportfischen für Friedfischangler. Kommen Karpfen und Schleien als Besatzfische gemeinsam in einem geschlossenen Gewässer vor, treten beide Arten häufig in direkte Nahrungskonkurrenz zueinander. Die aktiveren Karpfen sind in der Lage, bei knappem Nahrungsangebot die Schleienpopulation zurückzudrängen. Die robusten Schleien haben zusammen mit den Karauschen den geringsten Sauerstoffbedarf und bilden in einigen Gewässern wie Dorfteichen, Tonkuhlen, Moorstichen und stark verkrauteten Waldteichen die einzige Fischart.
Schleien gelten bei der Nahrungsaufnahme als äußerst vorsichtig und sind in vielen Gewässern ausschließlich nachts oder bei nebeligem und bedecktem Wetter aktiv auf Nahrungssuche. Tagsüber verstecken sich die lichtscheuen Schleien häufig regungslos in Unterwasserpflanzen. Sind sie auf Nahrungssuche, so machen sich Schleien in kleinen Gruppen häufig beim Gründeln im Schlamm durch das Aufsteigen von Sumpfgasblasen bemerkbar. Gefangen werden Schleien am besten bei Morgen- und Abenddämmerung in der Nähe von Schilfgürteln, Seerosen oder anderen stark verkrauteten Gewässerteilen mit tierischen Ködern, wie Mistwürmern, Muschelfleisch, Maden, Castern, Shrimps etc. Das Bevorzugen von tierischer Nahrung liegt am kurzen Darm der Schleien und der schlechteren Verwertung von pflanzlicher Nahrung. Kompost und Wurmerde zeigen auf Schleien eine starke Lockwirkung. Zu den pflanzlichen Ködern zählen Mais, Teig, Weißbrot und ähnlich wie beim Karpfenangeln Mini-Boilies. Während der Sommermonate beißen Schleien bei reichlichem Nahrungsvorkommen meist sehr zögerlich und vorsichtig und werden überwiegend mit der Liftmethode im ultraleichten Posenangeln überlistet. Schleien sind dafür bekannt, dass sie häufig nur ganz feine, kaum merkliche Zupferbisse verursachen und oft unentschlossen mit dem Köder spielen.
Im Frühjahr (beste Zeit im März bis zur Weißdornblüte) dagegen sind Schleienbisse oft sehr vehement und abrupt, da die Tiere nach den kargen Wintermonaten, die sie meist im Gegensatz zu Karpfen und anderen Weißfischen vollständig im Winterschlaf verbringen, sehr ausgehungert sind. In tieferen Baggerseen mit nur kleinen pflanzenbewachsenen Uferstreifen sind Schleien in der Regel weniger territorial und standorttreu, zeigen vom flachen Natursee abweichende Verhaltensmuster und durchstreifen das Gewässer auf ihren Fressrouten. Hier kann mit Bissen zu jeder Tageszeit gerechnet werden.
In Großbritannien wird die Schleie regional auch als „Doctor Fish“ bezeichnet, da man ihrem Schleim eine heilende Wirkung gegen Fieber, Gelbsucht, Kopf- und Zahnschmerzen zuschreibt.
Schleie | ||||||||||||
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Schleie (Tinca tinca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Tincidae | ||||||||||||
Jordan, 1878 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Tinca | ||||||||||||
Garsault, 1764 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Tinca tinca | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
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