Sommerweine sind fruchtbetonte, spritzige und leichte Weine mit wahrnehmbarer Mineralität; – „belebend“ und „bekömmlich“ sind weitere verbreitete Attribute. Sie besitzen nur eine sehr geringe Lagerfähigkeit, sollten also innerhalb eines Jahres getrunken werden.
Zur Herstellung von Sommerwein eignen sich überwiegend Weißwein- und Roséwein-Trauben bestimmter Rebsorten, die charakteristischerweise nur einen geringen Alkohol-, aber einen relativ hohen Säuregehalt haben. Die Säure ist notwendig, um den Wein gegen die Fruchtsüße harmonisch werden zu lassen. Sie sind maximal halbtrocken, am besten kaltvergoren und im Stahltank ohne Holzausbau gereift. Typische weiße Rebsorten sind im Mitteleuropa: Silvaner, Riesling, Weißburgunder, Müller-Thurgau (auch Rivaner genannt), Grüner Veltliner und Elbling. Als Roséweine bieten sich an: Spätburgunder (auch Blauer Spätburgunder genannt) und Dornfelder. Ungeeignet sind restsüße Weine und aromatische Sorten wie beispielsweise Gelber Muskateller oder Gewürztraminer, weil sie zu kräftige Geschmacksaromen und zu wenig Säure besitzen.
Weiße und Rosé-Sommerweine werden gern auch 1:1 mit Sprudelwasser „gespritzt“. Eine so hergestellte Weinschorle wird deshalb in Österreich als „Gespritzter“ bezeichnet, bei höherem Anteil von Sprudelwasser (meist 3:1) lautet der Name „Sommerspritzer“.
Auch rote Weine werden gelegentlich als Sommerwein bezeichnet. Charakteristikum ist, dass der Rotwein auch leicht gekühlt genossen werden könnte, wobei die Kühlung nicht wie bei Weiß- und Roséweinen obligatorisch ist. Rote Sommerweine sind ebenfalls leicht, ohne Holzausbau und mit geringem Alkoholgehalt ausgestattet. Typische Rebsorten sind neben den für Rosé verwendeten Sorten Primitivo, Zweigelt oder Cabernet Franc.