Wirtschaftsdaten für Roséweine zu erhalten oder transparent zu machen, ist eine Herausforderung, da es für diese keine einheitliche und gemeinsame Definition innerhalb der Wirtschaftsräume gibt. Die ökonomischen Daten für Rosé- und Rotweine werden oft miteinander erhoben und daher vermischt. Eine Erhebung der Daten auf kleinstmöglicher Ebene ist für eine Abschätzung der Daten zu Roséweinen essentiell.
Eine Datenanalyse des Conseil Interprofessionnel des Vins de Provence (CIVP) und der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ermöglichte es, die weltweite Produktion von Roséweinen 2014 auf 24,3 Millionen Hektoliter (Mhl) zu schätzen; das sind 9,6 % der weltweiten Stillweinerzeugung. Die Roséweinerzeugung nahm in den letzten Jahren durch geändertes Konsumentenverhalten infolge einer größeren Wahrnehmung von Roséwein als Produktkategorie zu. Eine veränderte Stilistik förderte diesen Trend. So fördert das Deutsche Weininstitut diesen Trend seit 2010 durch besondere Auszeichnungen. Auch das Magazin Falstaff lobt eine Rosé-Trophy nach Herstellungsländern aus. Roséwein soll für unkomplizierten und leichten Weingenuss stehen und daher in den Trend zum raschen Konsum passen. Auf vier Länder entfallen 80 % der Produktion: Frankreich (7,6 Mhl Stand für alle:2014), Spanien (5,5 Mhl), die Vereinigten Staaten (3,5 Mhl) und Italien (2,5 Mhl).
2020 machten Roséweine bereits 12 % aller Weineinkäufe in Deutschland aus. Die Menge der zur deutschen Qualitätsweinprüfung angemeldeten Roséweine stieg 2020 auf rund eine Million Hektoliter. Nahezu 50 % der in Deutschland verkauften Roséweine (47 %) stammt aus inländischer Erzeugung. Es folgen mit jeweils 13 % Marktanteil Roséweine aus Frankreich und Spanien.
Bei den Rebsorten deutscher Roséweine dominieren Spätburgunder (13 %), Dornfelder (11 %) und Blauer Portugieser (10 %) im Absatz.