Studie zeigt, wie viel CO2 in Deutschland durch Lebensmittelproduktion entsteht

Zum Tag der Umwelt am 5. Juni 2018

05.06.2018 - Deutschland

Am 5. Juni ist Tag der Umwelt: Analyse ermittelt jährliche CO2-Emissionen in 130 Ländern und veranschaulicht die Auswirkungen des Fleischkonsums der Deutschen in 16 Bundesländern.

https://www.nu3.de/c/co2-fussabdruck-index-fuer-ernaehrung-2018/

Die folgende Tabelle zeigt einen Auszug der Ergebnisse der weiterführenden Analysen für Deutschland

  • In Argentinien ist der CO2-Ausstoß, der pro Person und Jahr durch tierische Produkte verursacht wird, mit 2140,65 kg pro Jahr am höchsten. Dies bedeutet, dass die argentinische Bevölkerung durch eine Umstellung von tierischer auf pflanzliche Ernährung den größten Einfluss auf die Umwelt ausüben kann.
  • In Rheinland-Pfalz sind die CO2-Emissionen pro Person durch die Produktion von tierischen Erzeugnisse am niedrigsten und betragen 1656,23 kg pro Jahr, dicht gefolgt von den Bundesländern Saarland und Berlin.

  • Deutschland liegt im internationalen Vergleich auf dem 38. Platz, mit einem Bilanzüberschuss von jährlich insgesamt 996,96 kg CO2-Emissionen pro Person von tierischen Erzeugnissen gegenüber denen pflanzlicher Lebensmittelerzeugnisse.

  • „Wir haben nur eine Erde – deshalb: Ressourcen schützen!”, heißt das diesjährige Motto des Tages der Umwelt. Rund 150 Staaten nehmen am 5. Juni am sogenannten „World Environment Day” teil. Dieser Tag soll seit 1972 das Bewusstsein schärfen, dass besonders der Mensch selbst die Umwelt bedroht. Anlässlich dieses Tages veröffentlicht der Anbieter von intelligenter Ernährung nu3 zwei Analysen, die die durch Ernährung verursachten CO2-Emissionen studieren. Die erste Analyse ermittelt die durch den Konsum von tierischen Produkten verursachten CO2-Emissionen in Deutschland, während eine weitere, internationale Analyse die CO2-Emissionen in 130 Ländern auf Basis von Ernährungsgewohnheiten untersucht.

    Indem verschiedene Ernährungsgewohnheiten und die dadurch verursachten CO2-Emissionen miteinander verglichen werden und eine nähere Betrachtung des CO2-Fußabdrucks der Lebensmittelindustrie möglich wird, möchte nu3 zur öffentlichen Debatte über die Auswirkungen unserer Essgewohnheiten auf die Umwelt beitragen. In der ersten Analyse wird die Menge der in Deutschland konsumierten tierischen Produkte untersucht und es wird berechnet, in welchen Bundesländern die höchsten CO2-Emissionen durch Ernährung verursacht werden. Die internationale Analyse zeigt zudem, welche Länder ihren CO2-Fußabdruck durch eine vermehrt pflanzliche Ernährungsweise erheblich reduzieren könnten und welche Lebensmittel die höchsten Emissionen verursachen. 

    Auf der Basis von Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden in der internationalen Analyse sowie in der weiterführenden Analyse für Deutschland Kennzahlen der einzelnen Länder zu den folgenden Themen analysiert: 

    • Die weiterführende Analyse für Deutschland untersucht konsumierte Mengen tierischer Produkte und dadurch verursachte CO2-Emissionen. Die Daten sind zwischen Frauen und Männern unterteilt. Zudem werden verschiedene Lebensmittel wie Wurst und Käse untersucht.

  • Die internationale Analyse analysiert die zum Verzehr bestimmten Mengen von elf verschiedenen Lebensmitteln. Dies beinhaltet sieben tierische Produkte, wie z.B. Rindfleisch, Geflügel und Milch & Käse und vier pflanzliche Produkte, wie z.B. Sojabohnen und Nüsse (inklusive Erdnussbutter).

  • Die jährlichen CO2-Emissionen der verschiedenen Lebensmittel pro Person werden dargestellt.

  • Die internationale Analyse zeigt den gesamten jährlichen CO2-Ausstoß, der durch die zum Verzehr bereitgestellten tierischen Produkte  verursacht wird, und den gesamten jährlichen CO2-Ausstoß, der durch die zum Verzehr bereitgestellten pflanzlichen Produkte entsteht. Die Differenz dieser beiden Werte gibt also den Unterschied zwischen dem CO2-Ausstoß von tierischen und pflanzlichen Produkten an. Dieser Wert kann als Indikator für das CO2-Einsparpotenzial dienen, wenn Bürger eines Landes von einer tierischen auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen. 

  • In der weiterführenden Analyse für Deutschland hat nu3 Daten zum Konsum von Lebensmitteln in 16 Bundesländern analysiert. Es wurden Daten zu drei verschiedenen tierischen Lebensmitteln untersucht: Fleisch & Wurst, Milch & Käse und Eier. Anhand dieser Zahlen wurde der ernährungsbedingte CO2-Fußabdruck von Männern und Frauen in verschiedenen Bundesländern berechnet. Die endgültigen Ergebnisse sind in absteigender Reihenfolge sortiert, beginnend mit der Region mit den höchsten CO2-Emissionen. 

    In der internationalen Analyse wurden zunächst Daten der FAO analysiert, um die zum Verzehr bestimmte Menge von 13 verschiedenen Lebensmitteln in 130 Ländern zu bestimmen. Dazu zählen sieben tierische Produkte (Schweinefleisch, Geflügel, Rindfleisch, Lamm- und Ziegenfleisch, Fisch, Eier und Milch & Käse) sowie vier pflanzliche Produkte (Weizen- und Weizenprodukte, Reis, Sojabohnen und Nüsse inklusive Erdnussbutter). Im nächsten Schritt wurde anhand der weltweiten Gesamtwerte der CO2-Emissionen, die durch die verschiedenen Lebensmittel verursacht werden, der jährliche CO2-Ausstoß der einzelnen Lebensmittel pro Person ermittelt. So war es möglich, die jährliche Menge der CO2-Emissionen pro Person für tierische und pflanzliche Produkte in den verschiedenen Ländern zu bestimmen. Abschließend wurde die Differenz zwischen diesen Werten ermittelt, um darzustellen, wie hoch der Überschuss von CO2-Emissionen einer Person im jeweiligen Land für eine der beiden Erzeugnisgruppen ist. 

    „Immer mehr Menschen ernähren sich vegan – eine Tatsache, die sich auch im Umsatz unserer veganen Produkte widerspiegelt, der sich im letzten Jahr verdoppelt hat. Die Analyse zeigt, wie drastisch wir unseren CO2-Fußabdruck durch eine veränderte Ernährungsweise reduzieren könnten und es wird deutlich, dass wir die Vorteile pflanzlicher Ernährung sowohl für unsere Gesundheit als auch für unseren Planeten nicht länger ignorieren können“, sagt Robert Sünderhauf, Geschäftsführer von nu3. „Für diejenigen, denen der völlige Verzicht auf Fleisch und Fisch schwer fällt, bietet die Analyse einige leichter zu meisternde Alternativen. Beispielsweise sind Fisch und Geflügel nicht nur gesünder, sondern verursachen zudem deutlich weniger CO2 als rotes Fleisch wie Lamm oder Rind. Eier verursachen erheblich weniger CO2-Emissionen als Milchprodukte. Alle Ergebnisse der Analyse fallen ausnahmslos zu Gunsten einer pflanzlichen Ernährungsweise aus, die falls nötig mit fettärmeren tierischen Proteinen ergänzt werden kann und so nicht nur unserer Gesundheit sondern auch der Umwelt zugute kommt.“

    Die vollständigen Ergebnisse sind rechts neben dem Artikel verlinkt. 

    Weitere Erkenntnisse:

    • Mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von 1.031,62 kg pro Person konsumieren die Deutschen weniger Fleisch als Österreicher und Schweizer, die insgesamt 1.176 bzw. 1.320 kg CO2 durch den Konsum von tierischen Produkten verursachen.

  • Die Argentinische Bevölkerung hat mit 2.109 kg den größten Überschuss an CO2-Emissionen aus tierischen Erzeugnissen gegenüber denen aus pflanzlichen Erzeugnissen. Bangladescher/Innen hingegen verursachen jährlich mehr CO2 durch die zum Verzehr bestimmten pflanzlichen Produkte als durch die zum Verzehr bestimmten tierischen Produkte, was auf eine weit verbreitete vegetarische und vegane Ernährungsweise hindeutet.

  • In der Sonderverwaltungszone Hongkong, China ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Konsum von Schweinefleisch verursacht wird, mit 237 kg am höchsten, gefolgt von Österreich (186 kg) und Deutschland (183 kg).

  • In Israel sind die jährlichen CO2-Emissionen, die durch den Konsum von Geflügel verursacht werden, mit 67 kg am höchsten, gefolgt von Trinidad und Tobago (62 kg) und SAR Hongkong, China (58 kg).

  • In Argentinien ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Verzehr von Rindfleisch verursacht wird, am höchsten und beträgt 1712 kg, gefolgt von Brasilien (1211 kg) und den Vereinigten Staaten (1118 kg).

  • In Island ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Konsum von Lamm- und Ziegenfleisch verursacht wird, am höchsten und beträgt 739 kg, gefolgt von Neuseeland (662 kg) und Kuwait (546 kg).

  • Auf den Malediven sind die jährlichen CO2-Emissionen pro Person, die durch den Konsum von Fisch verursacht werden, mit 286 kg am höchsten, gefolgt von Island (118 kg) und Myanmar (86 kg).

  • In Japan ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Verzehr von Eiern verursacht wird, am höchsten und beträgt 17 kg, gefolgt von Paraguay (17 kg) und China (17 kg).

  • In Finnland ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Konsum von Milch und Käse verursacht wird, mit 613 kg am höchsten, gefolgt von den Niederlanden (486 kg) und Schweden (486 kg).

  • In Tunesien sind die jährlichen CO2-Emissionen pro Person, die durch den Konsum von Weizen und Weizenprodukten verursacht werden, mit 37 kg am höchsten, gefolgt von Algerien (35 kg) und Marokko (34 kg).

  • In Bangladesh ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Konsum von Reis verursacht wird, am höchsten und beträgt 219 kg, gefolgt von Kambodscha (203 kg) und Vietnam (184 kg).

  • In Taiwan ist der jährliche CO2-Ausstoß pro Person, der durch den Konsum von Sojabohnen verursacht wird, mit 7 kg am höchsten, gefolgt von Südkorea (3 kg) und Japan (3 kg).

  • In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind die jährlichen CO2-Emissionen pro Person, die durch den Konsum von Nüssen und Erdnussbutter verursacht werden, am höchsten und betragen 40 kg, gefolgt von den Malediven (28 kg) und SAR Hongkong, China (24 kg).

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    Methodik
    Die Analyse untersucht 130 Länder weltweit und ermittelt die Kohlenstoffdioxid-Emissionen (CO2), die die Länder aufgrund von Ernährungsgewohnheiten verursachen. Die Berechnung basiert auf den Mengen der zum Verzehr bestimmten Lebensmittel pro Person und Jahr sowie dem CO2-Ausstoß, der pro Kilogramm dieser Lebensmittel verursacht wird. Diese landesspezifischen Daten sind unterteilt in tierische und pflanzliche Erzeugnisse. 

    Die Daten geben Aufschluss über die zum Verzehr bestimmte Menge an tierischen Produkten (Schweinefleisch, Geflügel, Lamm- und Ziegenfleisch, Fisch, Eier und Milch – inklusive Käse) und pflanzlichen Produkten (Weizen und Weizenprodukte, Reis, Sojabohnen, Nüsse – inklusive Erdnussbutter) im jeweiligen Land. 

    Definitionen
    Zum Verzehr bestimmt in kg (Person/Jahr): Die Menge der zum Verzehr bestimmten Lebensmittel im jeweiligen Land in kg. Da sich dies auf die zum Verzehr bestimmten Lebensmittel bezieht, enthält die Zahl auch einen möglichen Anteil verschwendeter Lebensmittel.

    Kg CO2/Person/Jahr: Diese Zahl gibt Aufschluss darüber, wie viel CO2 durch die zum Verzehr bestimmte Menge des entsprechenden Lebensmittels jährlich pro Person verursacht wird.

    Gesamt kg CO2/Person/Jahr für tierische bzw. pflanzliche Lebensmittel: Dies beschreibt den gesamten jährlichen CO2-Ausstoß einer Person im jeweiligen Land auf Basis von ausgewählten tierischen bzw. pflanzlichen Lebensmitteln.

    Differenz zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln (in kg CO2/Person/Jahr): Dieser Wert beschreibt die Differenz zwischen der Menge an CO2, die durch die tierischen Erzeugnisse verursacht wird, und der Menge CO2, die durch die pflanzlichen Produkte entsteht. Ein niedriger Wert bedeutet, dass sich ein größerer Teil der Bevölkerung von pflanzlichen Erzeugnissen ernährt – welche eine bessere CO2-Bilanz haben. Ein negativer Wert bedeutet, dass in dem entsprechenden Land die Emissionen, die durch die pflanzlichen Erzeugnisse entstehen, höher sind als die durch die tierischen Erzeugnisse verursachten. Das lässt darauf schließen, dass ein überwiegender Teil der Bevölkerung mehr pflanzliche als tierische Erzeugnisse konsumiert, sodass die Ernährungsweise in dem Land als klimafreundlich eingestuft werden kann. 

    Allgemeine Bemerkung
    Ein Wert von „0“ bedeutet nicht zwingenderweise Null, da die Daten nur bis auf vier Stellen nach dem Komma berechnet wurden.

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