Südwind Institut untersucht Kakaoprogramm von Ritter Sport
Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg
Ritter Sport
Seit über 30 Jahren fördert Ritter mit dem Cacao-Nica Programm den nachhaltigen Kakaoanbau in Nicaragua. Eine erste Evaluation des Südwind Instituts kam 2015 zu dem Schluss, das Cacao-Nica Programm habe zu einer Verbesserung der Lebensgrundlagen der Bäuerinnen und Bauern geführt[2].
11.000 Familien können vom Kakaoanbau leben
Die nun abgeschlossene zweite Studie untersucht vor allem die makroökonomischen Wirkungen des Programms. „In den letzten zehn Jahren hat sich die Menge des in Nicaragua geernteten Kakaos versiebenfacht. Zugleich konnten die Bäuerinnen und Bauern die Qualität der Bohnen erheblich steigern“, erklärt Friedel Hütz-Adams, einer der Autoren der Studie. Die Anerkennung Nicaraguas als Herkunftsland für Edelkakao durch die International Cocoa Organization (ICCO) 2016 zeigt, von welch hoher Qualität der nicaraguanische Kakao heute ist. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Kakaoanbaus hat in Nicaragua deutlich zugenommen. Rund 11.000 Familien können in dem mittelamerikanischen Land heute ganz oder teilweise vom Kakaoanbau leben.
Mit dem Cacao-Nica Programm verfolgt Ritter seit Jahren den Ansatz, durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit die nachhaltige Produktion von Kakao zu fördern und die Bäuerinnen und Bauern durch Schulungen und neue Anbaumethoden dabei zu unterstützen, die Erträge und die Qualität des Kakaos zu verbessern. Das hat nachweislich zu einer Steigerung des Einkommens der Bäuerinnen und Bauern geführt, so die Bewertung des Südwind Instituts.
Professionalisierung und Diversifizierung des Anbaus
Zu den zentralen Aspekten des Cacao-Nica Programms zählen die Stärkung der Kooperativen, die Professionalisierung und Diversifizierung des Anbaus sowie ein spezielles Preismodell. Die aktuelle Studie bestätigt, dass für den Ausbau der zentralen Fermentation – einem wichtigen Aspekt der Qualitätssteigerung – privatwirtschaftliches Engagement und insbesondere die Aktivitäten von Ritter Sport eine entscheidende Rolle gespielt haben. Dies hat maßgeblich die Qualität des Kakaos und damit den Preis beeinflusst. Konkrete Qualitätsanforderungen sind auch die Grundlage eines Preismodells, das Boni für bestimmte Kakaoqualitäten enthält.
Um die wirtschaftliche Situation der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern, ist die Steigerung der Produktivität ein maßgeblicher Faktor. Wie die Entwicklung der Erntemenge zeigt, konnte das Cacao-Nica Programm hier sichtbare Erfolge erzielen. Die Diversifizierung des Anbaus und der Einnahmequellen schafft überdies Resilienzen, indem die Familien weniger abhängig von einem einzelnen Agrarprodukt sind, was vor dem Hintergrund des Klimawandels wichtig ist. Ritter Sport fördert daher den Anbau im Agroforstsystem, das nicht nur den Anbau verschiedener Produkte und für den Verkauf nutzbarer Hölzer ermöglicht, sondern vor allem auch die Biodiversität und damit die ökologische Grundlage der Landwirtschaft sichert.
Die Studien des Südwind Instituts von 2015 und 2022 machen deutlich, dass das Modell der Partnerschaft, wie Ritter es mit dem Cacao-Nica Programm seit über 30 Jahren umsetzt, sich positiv auf die Situation der einzelnen Bäuerinnen und Bauern wie auch des Kakaomarktes Nicaraguas insgesamt auswirkt.
[1] Südwind e. V. (Hrsg.): Pablo Campos, Friedel Hütz-Adams: Auswirkungen des Engagements von Ritter Sport. Bonn 2022.
[2] Südwind e. V. (Hrsg.): Dr. Pedro Morazán: Agroforstsysteme und Kakaoproduktion in Nicaragua am Beispiel von „Cacaonica“. Unabhängige Ex-Post-Evaluierung im Auftrag von Ritter Sport. Bonn, Oktober 2015.