2-Methyl-1-propanol

2-Methyl-1-propanol (auch i-Butanol oder Isobutanol) gehört zur Gruppe der Alkanole, die wiederum zu den Alkoholen gehören.

Vorkommen

Natürlich kommt 2-Methyl-1-propanol in Myrte (Myrtus communis), Lorbeer (Laurus nobilis), Luzerne (Medicago sativa), Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum), Ananas (Ananas comosus),mischer Kamille (Chamaemelum nobile), Feigen (Ficus carica) und in Spuren in der Färberdistel (Carthamus tinctorius) vor. Daneben ist es z. B. Bestandteil von Fuselölen.

Gewinnung und Darstellung

Chemisch gewinnt man Isobutanol wie auch 1-Butanol durch Hydroformylierung oder Hydrocarbonylierung von Propen. Im Gegensatz zur Gewinnung von 1-Butanol arbeitet man hier mit dem anderen Reaktionsprodukt weiter und hydriert es:

Propen reagiert mit Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff zu Butanal und 2-Methylpropanal.
Das entstandene 2-Methylpropanal reagiert mit Wasserstoff zu 2-Methyl-1-propanol weiter.

Isobutanol kann mit Hilfe von Mikroorganismen biotechnologisch hergestellt werden. Dann dient es ähnlich wie 1-Butanol als regenerativer Biokraftstoff.

Unternehmen zum Aromastoffe

Im Bereich von Aromastoffe agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Aromastoffe eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Aromastoffe bei.

Unternehmen Herkunft Typ
Givaudan
Vernier, Schweiz Hersteller
Axxence Aromatic
Emmerich, Deutschland Hersteller
Bell Flavors & Fragrances
Leipzig, Deutschland Hersteller
C.D.W. Litterst – Biophysikalische Technik – Aropur
Offenburg, Deutschland Hersteller
Destilla
Nördlingen, Deutschland Hersteller
ADM WILD
ADM WILD
Berlin, Deutschland Hersteller
Kuraray
Kuraray
Frankfurt am Main, Deutschland Hersteller
esarom
Oberrohrbach, Österreich Hersteller
Metroz Essences
Cologno, Italien Hersteller
Kuraray Europe
Kuraray Europe
Hattersheim, Deutschland Hersteller

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

2-Methyl-1-propanol ist eine farblose Flüssigkeit, die süßlich riecht. Wie alle Butanole ist auch 2-Methyl-1-propanol brennbar. Man kann 2-Methyl-1-propanol mit allen gängigen organischen Lösungsmitteln wie Ether, Ethylenglycol, Alkoholen, Ketonen und Aldehyden beliebig mischen, in Wasser ist es jedoch nur begrenzt löslich.

Die Verbindung bildet mit einer Reihe anderer Lösungsmittel azeotrop siedende Gemische. Die azeotropen Zusammensetzungen und Siedepunkte finden sich in der folgenden Tabelle. Keine Azeotrope werden mit Methanol, Ethanol, n-Propanol, 2-Propanol, n-Butanol, 2-Butanol, Ethandiol, Chloroform, Aceton, Dibutylether, Ethylacetat, Isopropylacetat, n-Butylacetat, DMSO, Acetonitril und Schwefelkohlenstoff gebildet.

Azeotrope mit verschiedenen Lösungsmitteln
Lösungsmittel Wassern-Hexann-HeptanCyclohexanDioxan
Gehalt 2-Methyl-1-propanol in %67227144
Siedepunkt in °C89689178101
Lösungsmittel BenzolToluolEthylbenzolXylolMethylisobutylketon
Gehalt 2-Methyl-1-propanol in %845808891
Siedepunkt in °C79101107107108

Chemische Eigenschaften

Reaktionen

Mögliche Reaktionen des 2-Methyl-1-propanol sind die Veresterung zu einem Ester, die Dehydrierung zu einem Aldehyd, die Oxidation zu einer Carbonsäure und die Eliminierung von Wasser unter Bildung eines Alkens.

2-Methyl-1-propanol reagiert mit Essigsäure zu Essigsäureisobutylester und Wasser.
Dehydration von 2-Methyl-1-propanol zu 2-Methylpropanal.
2-Methyl-1-propanol wird zu 2-Methylpropansäure oxidiert.
2-Methyl-1-propanol reagiert unter Wasserabspaltung zu 2-Methylpropen.

Sicherheitstechnische Kenngrößen

2-Methyl-1-propanol bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt von 27 °C. Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,7 Vol.-% (52 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 11 Vol.-% (340 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG). In Korrelation der Explosionsgrenzen mit der Dampfdruckfunktion ergeben sich ein unterer Explosionspunkt von 26 °C und ein oberer Explosionspunkt von 59 °C. Der maximale Explosionsdruck beträgt 8,5 bar. Die Grenzspaltweite wurde mit 0,94 mm (50 °C) bestimmt. Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA. Die Zündtemperatur beträgt 430 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2.

Verwendung

Verwendung findet 2-Methyl-1-propanol in Derivaten als Lösungsmittel zur Synthese von Weichmachern und Estern, die als Riechstoff- und Aroma verwendet werden, aber auch als Lösungsmittel, Verdünner und Zusatz in Nitrocelluloselacken, synthetischen Harzen, Reinigungsmitteln, Druckfarben und in Kraftstoff. Vorwiegend wird es in der Lackindustrie verwendet und verbessert die Eigenschaften der Lacke. Testweise wird es zudem bereits im Langstrecken-Motorsport als Treibstoff verwendet.

Produkte

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News

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Strukturformel
Strukturformel von 2-Methyl-1-propanol
Allgemeines
Name 2-Methyl-1-propanol
Andere Namen
  • i-Butanol
  • iso-Butanol
  • Isobutanol
  • Isobutylalkohol
  • 2-Methylpropan-1-ol
  • 2-Methylpropanol
  • 2-METHYLPROPANOL (INCI)
Summenformel C4H10O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fuselölartigem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 78-83-1
EG-Nummer 201-148-0
ECHA-InfoCard 100.001.044
PubChem 6560
Wikidata Q151797
Eigenschaften
Molare Masse 74,12 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,80 g·cm−3

Schmelzpunkt

−108 °C

Siedepunkt

108 °C

Dampfdruck
  • 11,8 hPa (20 °C)
  • 22,8 hPa (30 °C)
  • 41,8 hPa (40 °C)
  • 73,8 hPa (50 °C)
Löslichkeit
  • mäßig in Wasser (85 g·l−1 bei 20 °C)
  • mischbar mit Ethanol, Diethylether und Aceton
Brechungsindex

1,3955 (20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226335315318336
P: 210280302+352305+351+338313
MAK
  • DFG: 100 ml·m−3 bzw. 310 mg·m−3
  • Schweiz: 50 ml·m−3 bzw. 150 mg·m−3
Toxikologische Daten
  • 2460 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)
  • 3400 mg·kg−1 (LD50, Kaninchen, transdermal)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C