Beta-Glucane wurden erstmals in Flechten entdeckt und kurz darauf in Gerste.
β-Glucane sind ein natürlicher Bestandteil der Zellwände von Bakterien, Pilzen und Pflanzen. In Protisten können Beta-Glucane ungebunden in der Form von Paramylonen vorkommen. Die verschiedenen Arten von Beta-Glucanen sind durch unterschiedliche Bindungen der Glucose-Moleküle charakterisiert, außerdem durch verschiedene Verzweigungsgrade und unterschiedliches Molekulargewicht, wodurch Löslichkeit und andere physiologische Eigenschaften wesentlich beeinflusst werden. Beta-glycosidische Bindungen können nicht unmittelbar von den meisten Tieren verstoffwechselt werden, da sie keine eigenen Verdauungsenzyme zur Spaltung der β-glycosidischen Bindung besitzen (allerdings besitzen sie dazu befähigte Enzyme außerhalb ihrer Verdauung, beispielsweise als Lysozym). Innerhalb ihrer Verdauung sind Mikroorganismen ihres Mikrobioms am Abbau von glyosidischen Bindungen engagiert. Wegen der trotzdem geringen Abbaurate zählen Beta-Glucane zu den Ballaststoffen.
Beta-Glucane aus Getreide bestehen aus β-1,3- und β-1,4-verknüpften D-Glucopyranose-Einheiten. Hefe-Beta-Glucane sind β-1,3- und β-1,6-glyosidisch verknüpft. Die Beta-Glucane in Gerste sind zu 27 % in den Wänden der Aleuronzellen und zu 73 % in den Zellwänden des Endosperms vorhanden, während sich die Beta-Glucane des Hafers in der Subaleuronschicht konzentrieren. Die Brotgetreide Weizen (0,8 %) und Roggen (2,3 %) enthalten nur geringe Mengen Beta-Glucan. Andere Quellen sind einige Algenarten, Protisten wie Euglena gracilis sowie verschiedene Arten von Pilzen wie Reishi (Glänzender Lackporling, Ganoderma lucidum), Ganoderma applanatum, Shiitake, Chaga (Schiefer Schillerporling) und Maitake (Gemeiner Klapperschwamm).
Für Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel werden Beta-1,3-D-Glucane zum Beispiel aus der Zellwand der Backhefe Saccharomyces cerevisiae gewonnen oder sind natürlicher Bestandteil des Protisten Euglena gracilis. Die so gewonnenen β(1,3)D-Glucane sind oft unlöslich. Beta-1,3- und Beta-1,4-Glucane werden auch aus Haferkleie sowie aus dem Korninneren von Gerste extrahiert. Von Beta-Glucan-Gersten dienen die Körner auch in Form von Gersten-Flocken und Gerstenmehl für Brote und Backwaren als Beta-Glucan-Lieferant.
Beim Brauen von Bier fallen Beta-Glucane als unerwünschte Nebenprodukte an, da sie ein Indikator für vermindertes Mälzen sind und die Viskosität der Bierwürze erhöhen.