Carnaubawachs wird von den beidseitig mit einer pulverförmigen Wachsschicht bedeckten Blättern gewonnen. Diese löst sich teilweise nach dem Trocknen der Blätter ab, der Rest wird durch Bürsten, Klopfen und Schaben von den längs gespaltenen Blättern abgelöst. Ein Blatt ergibt etwa 5 Gramm Carnaubawachs. Eine ausgewachsene Palme hat ungefähr 35 Blätter, von denen in ein bis zwei Ernten pro Jahr 10 bis 20 Blätter geerntet werden. Das Wachs wird anschließend geschmolzen und von den sich absetzenden Verunreinigungen befreit und abgesiebt. Das Wachs kann mit Paraffin vermischt gebleicht werden.
Man kann auch die jungen Triebe und Blätter in Wasser auskochen und das Wachs abschöpfen.
Der Name entstammt dem brasilianisch-portugiesischen Carnahuba und dem Alt-Tupi karana'iwa. Es wurde erstmals 1648 erwähnt. Das Wachs wurde in Brasilien seit 1810 in größerem Stil verwendet. Es ist seit Mitte des 19. Jh. in Europa gebräuchlich, 1846 wurde erstmals Wachs in größeren Mengen aus Brasilien exportiert und ab 1890 wurden die ersten Plantagen angelegt.