Artzuordnung
Die Gattung Coregonus ist innerhalb der Ordnung der Lachsartigen die artenreichste. Von ihrer äußeren Erscheinungsform lassen sich die einzelnen Arten nur schwer unterscheiden; zur Artbestimmung dienen die Kiemenreusendornen, die in Anzahl, Form und Anordnung von Art zu Art variieren.
Vorkommen
Die Coregonen leben meist in tieferen Seen (ab ca. 50 m), zum Beispiel dem Bodensee, dem Chiemsee und anderen Voralpenseen, etwa im Walchensee, in der Seenkette um den Bielersee, dem Neuenburgersee und dem Genfersee, den Salzkammergutseen, den Salzburger Seen, den Kärntner Seen, den oberitalienischen Seen und etlichen anderen rand- und inneralpinen Seen, sowie in norddeutschen Seen wie dem Arendsee, Breiten Luzin, Müritz, Plöner See, Ratzeburger See, Schaalsee, Schweriner See, Selenter See, Stechlinsee, Werbellinsee und anderen. Mancherorts wurden geflutete Tagebaurestlöcher mit Coregonus-Arten besetzt. Einige Arten kamen oder kommen auch im Salzwasser vor, zum Beispiel in der Ostsee und Nordsee.
Ernährung
Die Coregonen ernähren sich – je nach Art – von Plankton oder größeren Tieren. Nahe verwandte Arten haben häufig unterschiedliche ökologische Nischen besetzt. Sie unterscheiden sich beispielsweise darin, ob sie ihre Nahrung primär als Schwebrenken im freien Wasser oder als sogenannte Bodenrenken am Boden aufnehmen. Um das Plankton zu sammeln, haben manche Arten noch deutliche schleimproduzierende Epibranchialorgane im Pharynx.
Namensherkunft
Die Systematik ist durch viele Umbenennungen unübersichtlich. Noch verwirrender sind die deutschen Artnamen, da sie von Region zu Region wechseln (siehe oben). Die einzigen überregionalen Namen sind das bildungssprachliche „Coregonen“ für die ganze Gattung und „Schnäpel“ bzw. „Schnepel“. ,Coregonus‘ (griech.) bedeutet „Winkelpupille“ – weil das Sehloch nicht kreisrund ist, sondern einen Ausschnitt hat in die Richtung, aus der vorwiegend Nahrung sichtbar wird (das gilt aber nicht nur für Renken, sondern für die meisten Fische).
Evolution
Insbesondere die Populationen in den nach der Eiszeit entstandenen Gletscherseen können als Beispiel für die geografische Isolation gesehen werden, die zur Artbildung führen kann (siehe Evolutionstheorie). Daraus resultiert auch die Vielzahl lokaler Formen, die nur teilweise verschiedene echte Arten darstellen, meist jedoch Rassen/Unterarten, die sich mehr im Aussehen als in den Genen unterscheiden.