Man erhält das Eisen(III)-hydroxid durch Fällung einer Lösung von Eisenchlorid mit Alkalien, am besten mit überschüssigem Ammoniak.
Das frisch gefällte Eisen(III)-hydroxid ist Fe2O3·3H2O, äußerst voluminös und in großen Massen nur sehr schwierig auszuwaschen. Beim Gefrieren kristallisiert es, ebenso bei sehr langem Aufbewahren unter Wasser und verwandelt sich leicht in wasserärmere Verbindungen. Das mit Ammoniak gefällte Eisen(III)-hydroxid war als Ferrum oxydatum fuscum offizinell. Auch das bei Arsenikvergiftungen angewandte Antidot arsenici enthält als wirksamen Bestandteil Eisen(III)-hydroxid. Ein anderes, früher offizinelles Eisen(III)-hydroxid (mit Natriumcarbonat gefällt) ist der Eisensafran (Crocus Martis aperitivus), genannt auch gelber Eisenrost.
Eisen(III)-hydroxid ist dunkelbraun, nicht löslich in Wasser, leicht löslich in Säuren und zerfällt beim Erhitzen in Wasser und Eisen(III)-oxid. Es überträgt leicht seinen Sauerstoff an oxidierbare Körper und verwandelt sich dabei in Eisen(II)-oxid, welches aus der Luft begierig wieder Sauerstoff aufnimmt. Daher wirkt es als fäulnishemmendes Mittel und zerstört in Flüssigkeiten enthaltene fäulnisfähige Stoffe. Auch Holz kann angegriffen werden, beispielsweise an rostenden Nägeln. Eisenhydroxid absorbiert lebhaft Gase und wirkt deshalb günstig im Ackerboden; mit den Gespinstfasern und manchen Farbstoffen verbindet es sich und dient als Beize in der Färberei.
Eisen(III)-hydroxid bildet mit Säuren die jeweiligen Eisensalze, verhält sich aber gegen starke Basen selbst wie eine Säure und treibt, mit Kaliumcarbonat geschmolzen, selbst Kohlendioxid aus.
Eisen(III)-hydroxidoxid wird in granulierter Form als Adsorptionsmittel in der Wasseraufbereitung eingesetzt, etwa zur Entfernung von Arsen aus Trinkwasser.