In der heutigen Schweiz findet die Gutedelrebe in klösterlichen Urkunden als «Fendant» seit dem 12. Jahrhundert Erwähnung, während sich die Bezeichnungen «Gutedel» und «Chasselas» bis auf die Jahre 1621 und 1654 zurückverfolgen lassen. Spätestens Anfang des 16. Jahrhunderts muss der Fendant von der Genferseeregion, dem Ursprung des Chasselas, weiter hinauf ins Wallis hinein gelangt sein, denn anhand klösterlicher Urkunden kann im Kanton Wallis dessen Anbau bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Die Verwandtschaft der beiden Termini «Fendant» und «Chasselas» wurde erst 1715 festgestellt.
Nach dem Sonderbundskrieg im Jahre 1847 wurde ab dem Jahre 1848 die Fendantrebe durch den Kanton Wallis aktiv u. a. mittels der kommerziellen Entwicklung der ersten Walliser Kellereien gefördert, weil sie einfach anzubauen ist und weil deren Tafeltrauben angenehm süss schmecken und gut transportfähig sind. Seither wird der Fendant im Kanton Wallis im grossen Umfang angebaut, so dass er zur zweitwichtigsten Schweizer Sorte hinter dem Pinot noir bzw. dem Dôle aufstieg.