Vegetative Merkmale
Ginseng wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 60 cm. Der „Wurzelstock“ besteht meist aus ein bis zwei Bündeln spindelförmiger oder zylindrischer Wurzeln. Der aufrechte Stängel ist rund und kahl.
Drei bis sechs langgestielten Laubblätter stehen in nur einem Wirtel zusammen an der Spitze des Stängels. Die Blattspreite ist drei- bis meist fünffingrig zusammengesetzt. Die Blättchenunterseiten sind kahl und auf den Oberseiten sitzen spärlich etwa 1 mm lange, borstige Haare (Trichome). Die kurz gestielten, eiförmigen bis verkehrt-eiförmigen Blättchen sind ledrig und spitz bis zugespitzt, die Ränder sind fein gesägt. Das zentrale Blättchen ist mit einer Länge von 8 bis 12 cm und einer Breite von 3 bis 5 cm elliptisch bis länglich-elliptisch. Die seitlichen Blättchen sind mit einer Länge von 2 bis 4 cm und einer Breite von 1,5 bis 3 cm eiförmig bis rhombisch-eiförmig.
Generative Merkmale
Jede Pflanze bildet einen endständig auf einem 15 bis 30 cm langen (meist länger als die Blattstiele) Blütenstandsschaft einen doldigen Blütenstand mit 30 bis 50 Blüten. Die Blütenstiele sind 0,8 bis 1,5 cm lang. Die kleinen, weißlich-grünen und zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist nur klein. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind zwei freie, kurze Griffel vorhanden. Es ist ein Diskus vorhanden.
Die bei Reife scharlachrote, zweisamige Steinfrucht ist mit 4 bis 5 mm × 6 bis 7 mm seitlich zusammengedrückt und elliptisch, nierenförmig oder rundlich. Die halbkreis- bis nierenförmigen Samen sind weiß.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.
Identifizierung
Panax ginseng ähnelt den anderen Arten der Gattung, besonders dem Amerikanischen Ginseng Panax quinquefolius und einigen Varietäten des Japanischen Ginseng Panax japonicus, mit denen er eine Artengruppe bildet. Er kann von Panax japonicus durch den Wurzelstock unterschieden werden (bei diesem horizontal wachsend), von Panax quinquefolius am längeren Blattstiel und der feineren Zähnung des Blattrands. Die anderen Arten der Gattung kommen in den Gebirgen Südchinas und Nordvietnams bzw. in Nordamerika, weitab vom Verbreitungsgebiet des echten Ginsengs, vor.
Die angebauten Pflanzen des Ginseng sind Kultivare, die sich von der Wildform unterscheiden. Es sind eine Reihe von Zuchtlinien entwickelt worden, die z. T. als Sorten registriert worden sind. Vor allem zur Identifizierung verarbeiteter Pflanzen wurden molekulare Methoden zur Sortenbestimmung entwickelt.