Maltose

Maltose oder Malzzucker ist ein Abbauprodukt der Stärke. Es handelt sich um einen weißen, kristallinen Zweifachzucker (Disaccharid aus Glucose + Glucose) mit der Summenformel C12H22O11. Sie löst sich gut in Wasser und besitzt einen süßlichen Geschmack. Bezogen auf Saccharose hat eine 10%ige D-Maltoselösung eine Süßkraft von 41 %. Beim Auskristallisieren aus wässrigen Lösungen bildet sich das Monohydrat. Maltose kommt u. a. in Gerstenkeimen und in Kartoffelkeimen vor. Weiterhin entsteht sie beim Kauen im Mund durch den enzymatischen Abbau von stärkehaltigen Lebensmitteln (Speichelamylase).

Maltose sollte nicht mit der Maltulose verwechselt werden, welche in alkalischer Lösung durch eine Lobry-de-Bruyn-van-Ekenstein-Umlagerung entsteht.

Vorkommen

Maltose ist ein Inhaltsstoff von Malz.

Maltose entsteht beim Mälzen, also dem Keimen von Getreide, wie z. B. Gerste. Man findet Maltose in Bier, Cerealien, Pasta, Kartoffeln und in vielen weiteren süß schmeckenden Produkten, in denen sie beim Abbau von Stärke und Glykogen mit α-Amylase entsteht. Maltose bildet sich u. a. beim Bierbrauen durch Einwirkung von Amylasen auf Stärke in Ausbeuten von zirka 80 %. In einem naturwissenschaftlichen Standardexperiment entsteht Maltose als Endprodukt des Stärkeabbaus durch Speichelamylase.

Chemische Eigenschaften

Die chemische Bezeichnung für Maltose lautet α-D-Glucopyranosyl-(1→4)-D-Glucopyranose, d. h. zwei D-Glucose-Moleküle sind über eine glycosidische und eine alkoholische OH-Gruppe acetalartig miteinander verknüpft (Kondensationsreaktion) (1→4-α-glycosidische Bindung).

Maltose steht in wässriger Lösung im Gleichgewicht zwischen zwei cyclischen und einer offenen Form (Mutarotation).

Die (1→6)-verknüpfte Verbindung, α-D-Glucopyranosyl-(1→6)-D-Glucopyranose, wird kurz als Isomaltose bezeichnet.

Unternehmen zum Zucker

Im Bereich von Zucker agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Zucker eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Zucker bei.

Unternehmen Herkunft Typ
Teezeit.de
Teezeit.de
Braunschweig, Deutschland Händler
(R)eintüten
(R)eintüten
Bad Honnef, Deutschland Händler
MEISEL FINE GOODS
MEISEL FINE GOODS
München, Deutschland Hersteller
Kräuterladen. UG (haftungsbeschränkt)
Kräuterladen. UG (haftungsbeschränkt)
Malsch, Deutschland Händler
eversyn
eversyn
Magdeburg, Deutschland Hersteller
SANNA Ingredients
SANNA Ingredients
Elsdorf, Deutschland Hersteller
Industrie- und Handelsunion Dr. Wolfgang Boettger .
Berlin, Deutschland Hersteller
CP Kelco
Großenbrode, Deutschland Hersteller
Zuckerhandelsunion
Berlin, Deutschland Händler
PALATINIT
Mannheim, Deutschland Hersteller

Verwendung

Alternativ zu Saccharose findet Maltose in diversen Nährmedien in der Zell- und Gewebekultur Anwendung.

Nachweisreaktionen

Maltose lässt sich semiquantitativ in wässriger Lösung bei 65 °C mit Ammoniaklösung (Wöhlk-Reaktion) oder Methylammoniumchloridlösung (Fearon’s Test) durch Bildung eines roten Farbstoffs nachweisen, sofern andere Disaccharide mit 1,4-Verknüpfung (z. B. Lactose, Cellobiose) ausgeschlossen werden können. Im Jahr 2019 wurde durch systematische Untersuchungen an der Europa-Universität Flensburg entdeckt, dass neben Ammoniak und Methylamin auch weitere Amine den roten Farbstoff bilden. Als besonders günstig für den Schulunterricht hat sich dabei das 1,6-Diaminohexan-Verfahren herausgestellt, das den Nachweis im Wasserbad innerhalb von 10 Minuten und in der Inverter-Mikrowelle innerhalb von 60 Sekunden erbringt.

News

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Sicherheitshinweise

Maltose wirkt in extrem hohen Dosen (LD50 > 44 g·kg−1 bei der Maus, 34,8 g·kg−1 bei der Ratte) toxisch. Bei geringeren Dosen tritt Diarrhoe auf.

Whitepaper

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Strukturformel
Struktur von Maltose
Strukturformel von α-Maltose
Allgemeines
Name Maltose
Andere Namen
  • Malzzucker
  • Gerstenzucker
  • Finetose
  • Finetose F
  • Maltobiose
  • Maltodiose
  • Sunmalt
  • Sunmalt S
  • 4-O-(α-D-Glucopyranosyl)-D-Glucopyranose
  • MALTOSE (INCI)
Summenformel C12H22O11
Kurzbeschreibung

weiße, geruchlose, süßlich schmeckende, nadelförmige Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 69-79-4 (α-D-Form, wasserfrei)
  • 6363-53-7 (β-D-Form, Monohydrat)
EG-Nummer 200-716-5
ECHA-InfoCard 100.000.651
PubChem 439186
ChemSpider 6019
DrugBank DB03323
Wikidata Q170002
Eigenschaften
Molare Masse 342,30 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt
  • 160–165 °C (wasserfrei)
  • 102–103 °C (Monohydrat)
Löslichkeit
  • gut in Wasser (1080 g·l−1 bei 20 °C)
  • nahezu unlöslich in organischen Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten
  • > 44 g·kg−1 (LD50, Maus, oral)
  • 34,8 g·kg−1 (LD50, Ratte, oral)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.