Schon im Mittelalter war die Mandelmilch bekannt. Sie breitete sich von der Iberischen Halbinsel in Europa bis nach Ostasien aus. Sowohl in der islamischen wie auch in der christlichen Gesellschaft war sie aufgrund ihrer rein pflanzlichen Zusammensetzung (hauptsächlich aus Mandeln, verschiedenen Früchten und Samen) beliebt und wurde zur Fastenspeise. In mittelalterlichen Rezepten ist Mandelmilch eine häufig verwendete Zutat, auch wenn ihre Herstellung meist nicht genau beschrieben wird.
Mandelmilch wurde in der Gegend von Neapel noch 1828 zur unterstützenden Behandlung der Ruhr empfohlen:
„Der Fremde pflegt gern Anfälle der Ruhr zu erfahren, wobei man vor dem Gebrauche hitzender Mittel warnen, und zum einfachen Genusse kräftiger, mit Schnee versetzter Mandelmilch, oder der Sorbetti, Orgiaten und dergleichen kühlender Getränke rathen muß, wenn nicht gleich ein mit dem Klima vertrauter Arzt zu Rathe gezogen werden kann.“
In Deutschland wurde Mandelmilch in der Lebensreform-Bewegung um die Wende zum 20. Jahrhundert unter anderem von Heinrich Lahmann auch als vegetabile Milch vertrieben.