Erscheinungsbild und Blätter
Sorbus-Arten wachsen als meist sommergrüne Bäume und Sträucher. Die Bäume sind gelegentlich mehrstämmig und haben häufig eine weit ausladende Krone. Einige Arten erreichen eine Wuchshöhe zwischen 25 und 30 Metern. Zu den groß werdenden Arten zählt beispielsweise Sorbus pohuashanensis, eine bis zu 20 Meter hoch werdende Art, die in den Bergregionen Nordchinas zu finden ist. Die meisten Arten bleiben deutlich niedriger. Die in Mitteleuropa heimische Zwerg-Mehlbeere erreicht eine Wuchshöhe von etwa 3 Metern. Die in Westchina beheimatete Sorbus reducta wird sogar nur 1,5 Meter hoch und bildet durch ihre zahlreichen Ausläufer dichte Gestrüppe.
Die meist relativ großen Winterknospen sind eiförmig, konisch oder spindelförmig und manchmal klebrig mit einigen sich dachziegelartig überdeckenden Knospenschuppen, die kahl oder flaumig behaart sind.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach oder gefiedert. Die Blattränder sind oft gesägt, selten fast ganzrandig. Die Blattflächen sind kahl oder flaumig behaart. Es liegt Fiedernervatur vor. Die Nebenblätter fallen meist früh ab.
Blütenstände und Blüten
Die Blütezeit liegt je nach Art im Frühjahr bis Sommer. Die endständigen, meist zusammengesetzten, selten einfachen schirmtraubigen oder rispigen Blütenstände enthalten meist viele Blüten.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenbecher (Hypanthium) ist glockenförmig, selten verkehrt-konisch oder krugförmig. Die fünf meist grünen Kelchblätter sind eiförmig oder dreieckig und kahl bis flaumig oder wollig behaart; manchmal befinden sich Drüsenhaare entlang der Ränder. Die fünf freien gelblich-weißen bis weiß-rosafarbenen Kronblätter können genagelt sein und sind kahl bis flaumig behaart. Die meist 15 bis 25, selten bis 44 Staubblätter stehen in zwei oder drei Kreisen und sind ungleich lang. Die Staubbeutel sind eiförmig oder fast kugelig. Die zwei bis fünf unterständigen bis halbunterständigen Fruchtblätter sind teilweise oder vollständig mit dem Blütenbecher verwachsen. Jedes Fruchtblatt enthält zwei oder drei, selten vier aufrechte, anatrope Samenanlagen, von denen meist eine verkümmert. Es sind zwei bis fünf freie oder teilweise verwachsene Griffel, die kahl oder flaumig behaart sind, vorhanden.
Früchte und Samen
Die Sammelbalgfrüchte der Mehlbeeren sind Apfelfrüchte und erinnern an kleine Äpfel, was aufgrund der botanischen Einordnung in die Kernobstgewächse (Pyrinae) nicht überrascht (Sprachliche Verwechslungen mit der Mehlbirne beruhen darauf). Ähnlich wie beim Apfel sitzen oben an der Frucht die fünf Kelchblätter, die haltbar sind oder abfallen und eine ringförmige Narbe hinterlassen. Die Apfelfrüchte färben sich je nach Art bei Reife weiß, gelb, rosafarben, braun oder orange bis rot. Die meist relativ kleinen Apfelfrüchte sind eiförmig oder kugelförmig bis ellipsoid oder länglich. Die Fruchtschale ist kahl oder flaumig behaart und es können kleine Lentizellen vorhanden sein. Das pergamentartige Kerngehäuse besteht aus meist zwei bis fünf, selten bis zu sieben Kammern, die jeweils ein oder zwei Samen enthalten.
In den Samen umgibt ein dünnes Perisperm und Endosperm den Embryo mit seinen zwei zusammengepreßten Keimblättern (Kotyledonen).