Die Tahiti-Vanille ist eine Kletterpflanze, die Hitze, Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, um optimal zu gedeihen. Wichtigste Anbauregion ist der Südpazifik. Früher wurde die Tahiti-Vanille als Synonym für Gewürzvanille (Vanilla planifolia) angesehen, heute gilt sie jedoch als eigenständige Art. Betrachtet man Blüten und Früchte, so ist die Tahiti-Vanille morphologisch der Gewürzvanille (Vanilla planifolia) sehr ähnlich, ihre aromatischen Eigenschaften zeigen Ähnlichkeiten mit der Guadeloupe-Vanille (Vanilla pompona). Daher wurde vermutet, dass die Tahiti-Vanille aus einer Hybridisierung von Vanilla planifolia und Vanilla pompona hervorgegangen ist. Neuere Untersuchungen des Erbgutes deuten jedoch auf eine nahe Verwandtschaft zur Vanilla planifolia.
Im Vergleich zur Gewürzvanille besitzt die Tahiti-Vanille schmalere Blätter und etwas dickere Samenkapseln („Vanilleschoten“), die ca. 12–14 cm lang werden und nach der Fermentierung eine rotbraune, ledrige Haut besitzen. Die Schoten der Tahiti-Vanille haben ein blumiges, von der Gewürzvanille abweichendes Aroma. Die geschmackliche Abweichung ist der Grund dafür, dass sie bisher im weltweiten Gewürzhandel als minderwertig eingestuft wird. Im Vergleich zur Gewürzvanille besitzen die Tahiti-Vanilleschoten weniger Vanillin, dafür relativ hohe Gehalte an weiteren aromatischen Substanzen (p-Hydroxybenzoesäure, Anisalkohol, Anissäure und Anisaldehyd). In der Literatur wird oft der Duftstoff Piperonal angegeben, doch weder Piperonal noch Cumarin oder Ethylvanillin konnten in Tahiti-Vanilleschoten nachgewiesen werden.
Aufgrund ihrer aromatischen Eigenschaften werden die Schoten der Tahiti-Vanille vorrangig in der Parfümherstellung, aber auch für besondere kulinarische Kreationen verwendet.