Ammoniumchlorid

Ammoniumchlorid ist das Ammoniumsalz der Salzsäure. Es ist ein farbloser, kristalliner Feststoff mit der chemischen Formel NH4Cl.

Vorkommen

Natürlich vorkommendes Ammoniumchlorid ist als Mineral Salmiak bekannt. Das Mineral ist ein Feststoff, der nicht mit einer wässrigen Lösung von Ammoniak, dem Salmiakgeist, verwechselt werden sollte.

Gewinnung und Darstellung

Ammoniumchlorid kann durch Neutralisation von wässriger Ammoniaklösung mit Salzsäure oder durch die Reaktion von gasförmigem Ammoniak mit gasförmigem Chlorwasserstoff gewonnen werden.

N H 3 + H C l N H 4 C l {displaystyle mathrm {NH_{3}+HCllongrightarrow NH_{4}Cl} }

Ammoniumchlorid fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Soda nach dem Solvay-Verfahren an:

N a C l + C O 2 + N H 3 + H 2 O N a H C O 3 + N H 4 C l {displaystyle mathrm {NaCl+CO_{2}+NH_{3}+H_{2}Olongrightarrow NaHCO_{3}+NH_{4}Cl} }

Unternehmen zum Lebensmittelzusatzstoffe

Im Bereich von Lebensmittelzusatzstoffe agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Lebensmittelzusatzstoffe bei.

Unternehmen Herkunft Typ
Bloom Biorenewables
Bloom Biorenewables
Marly, Schweiz Hersteller
Embion Technologies
Embion Technologies
Lausanne, Schweiz Dienstleister
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Laudenbach, Deutschland Hersteller
MicroHarvest
MicroHarvest
Hamburg, Deutschland Hersteller
Actigenomics
Actigenomics
Epalinges, Schweiz Hersteller
Dr. Paul Lohmann
Dr. Paul Lohmann
Emmerthal, Deutschland Hersteller
Naturally Splendid Enterprises
Naturally Splendid Enterprises
Burnaby, Kanada Hersteller
DKSH
DKSH
Zürich, Schweiz Dienstleister
Wacker
Wacker
München, Deutschland Hersteller

Eigenschaften

Ammoniumchlorid ist ein farbloses, gut wasserlösliches Salz, welches kubische Kristalle bildet. Wässrige Lösungen reagieren wie auch Lösungen von anderen Ammoniumsalzen mit Anionen starker Säuren wegen der sog. Salzhydrolyse des Ammoniumkations leicht sauer – der pH-Wert einer 1%igen Lösung beträgt etwa 5,5. Ammoniumchlorid ist schlecht in Ethanol löslich und extrem schwer löslich in Aceton und Ether.

Mit steigender Temperatur dissoziiert Ammoniumchlorid nach

N H 4 C l   Δ T   N H 3 +   H C l {displaystyle mathrm {NH_{4}Cl {xrightarrow {Delta T}} NH_{3}+ HCl} }

zunehmend zu Ammoniak und Chlorwasserstoff. Die Zersetzungstemperatur, die bei Normaldruck 338 °C beträgt, steigt entsprechend dem Prinzip vom kleinsten Zwang mit dem Druck, bis das Salz bei 34,4 bar und 520 °C schmilzt. Beim Versetzen von Ammoniumchlorid mit starken Basen (wie zum Beispiel Natron- oder Kalilauge) wird gasförmiges Ammoniak freigesetzt, beim Versetzen mit schwerflüchtigen konzentrierten Säuren (etwa Schwefel- oder Phosphorsäure) Chlorwasserstoff.

N H 4 C l ( s ) + K O H ( a q ) N H 3 ( g ) + K C l ( a q ) + H 2 O ( l ) {displaystyle mathrm {NH_{4}Cl_{(s)}+KOH_{(aq)}longrightarrow NH_{3(g)}+KCl_{(aq)}+H_{2}O_{(l)}} }
N H 4 C l ( s ) + H 2 S O 4 ( l ) H C l ( g ) + N H 4 H S O 4 ( s o l v ) {displaystyle mathrm {NH_{4}Cl_{(s)}+H_{2}SO_{4(l)}longrightarrow HCl_{(g)}+NH_{4}HSO_{4(solv)}} }

Verwendung

Verwendung findet Ammoniumchlorid heute unter anderem zur Herstellung von Kältemischungen, in der Färberei und Gerberei. Ebenfalls findet es Anwendung beim Verzinnen, Verzinken oder Löten, da es die Fähigkeit besitzt, mit Metalloxiden leicht rauchende und schwach anhaftende Chloride zu bilden und somit die Metalloberfläche zu reinigen. Des Weiteren wird es als Elektrolyt in Zink-Kohle-Batterien eingesetzt.

Ammoniumchlorid dient in der Medizin als Hustenlöser (Expektorans). Dazu ist es z. B. in Salmiak-Lakritz (Salmiakpastillen) enthalten. In Deutschland ist der Zusatz von Ammoniumchlorid zu Schnupf- und Kautabak laut Tabakverordnung erlaubt.

Mit Ammoniak versetzte Ammoniumchlorid-Lösungen können auch als chemischer Puffer verwendet werden. Es ist auch häufig in weißem Rauchpulver vorhanden. Zusammen mit Alkalinitraten dient es als Komponente in Wettersprengstoffen. Auch zum Entrußen von Kaminen, Kachel-, Kohle- und Ölöfen findet es Verwendung.

News

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Toxikologie

Tägliche Dosen von acht Gramm Ammoniumchlorid führten in einem berichteten Einzelfall nach mehreren Wochen zu einer Azidose, die auch bei höheren Dosen die Symptomatik bestimmt. Bei bestehender Leber- oder Nierenerkrankung oder Kaliummangel ist entsprechend Vorsicht geboten.

Whitepaper

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Strukturformel
AmmoniumionChloridion
Allgemeines
Name Ammoniumchlorid
Andere Namen
  • Ammoniummuriat
  • Ammoniaksalz
  • Lötstein
  • Salmiak
  • 510 (INS)
  • AMMONIUM CHLORIDE (INCI)
Summenformel NH4Cl
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12125-02-9
EG-Nummer 235-186-4
ECHA-InfoCard 100.031.976
PubChem 25517
ChemSpider 23807
DrugBank DB06767
Wikidata Q188543
Arzneistoffangaben
ATC-Code

G04BA01

Eigenschaften
Molare Masse 53,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,52 g·cm−3

Schmelzpunkt

zersetzt sich bei 338 °C

Dampfdruck

1,3 hPa (160 °C)

Löslichkeit

gut in Wasser (372 g·l−1 bei 20 °C)

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302319
P: 264270280301+312305+351+338337+313
MAK

Schweiz: 3 mg·m−3 (gemessen als alveolengängiger Staub)

Toxikologische Daten

1650 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−314,6 kJ·mol−1

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.