Angosturabitter kann neben Enzianwurzel auch Bitterorange, Gewürznelken, Kardamom, Zimt, Sarrapia-Samen (Tonkabohnen) und Chinarinde enthalten. Angosturarinde wird im Originalrezept nicht verwendet, wohl aber in Nachahmerprodukten. Der Bitter wirkt gegen Magen- und Darm-Beschwerden, wird aber heute überwiegend zum Aromatisieren von Spirituosen sowie zur Herstellung von Mixgetränken (beispielsweise den Cocktails Old Fashioned oder Manhattan) verwendet, dient aber auch zum Abschmecken von Desserts oder für Saucen für Fisch und Fleisch.
Obwohl Angostura 44,7 Vol.-% Alkohol enthält, war er in den Vereinigten Staaten während der Prohibition nicht verboten; er wurde ausschließlich in Apotheken verkauft – angeblich, weil er so bitter ist, dass er lediglich zum Aromatisieren verwendet werden kann („Starkbitter“). Jede Flasche zeigt neben der Unterschrift von J.G.B. Siegert an der Seite die Abbildung einer Medaille mit dem Antlitz Kaiser Franz Josephs I., die das Unternehmen auf der Weltausstellung 1873 in Wien gewann.