Schlachtfrisches Fleisch ist zäh – vor allem durch das die Muskelfasern umschließende Bindegewebe. Erst nach dem Abhängen über je nach Fleischart einige Tage bis zu zwei Wochen wird es mürbe, verursacht durch im Fleisch enthaltene Enzyme (Autolyse) und bakterielle Stoffwechselprodukte, vor allem Milchsäure, die das Bindegewebe teilweise zu Gelatine umwandeln. Marinieren über Stunden oder Tage lockert ebenfalls durch Säure das Gewebe. Fleischzartmacher enthalten dagegen wesentlich schneller wirksame Enzyme, die das Bindegewebe durch Proteolyse auflösen – ein Vorgang, der ähnlich auch bei der Verdauung stattfindet. Sie werden daher zur Verkürzung des Abhängens eingesetzt, auch als Ersatz für das Marinieren oder lange Schmoren von besonders bindegewebsreichem Fleisch. Bei Kühlhaus- oder Kühlschranktemperatur bleiben diese Enzyme weitgehend inaktiv. Erst beim Erwärmen werden sie wirksam, bis sie durch den Garprozess schließlich gerinnen.
Bei den Indios wurde traditionell der Saft von Papayas und Ananas für die Zubereitung von Fleischgerichten verwendet. Der Physiker und Hobbykoch Nicholas Kurti untersuchte verschiedene Methoden zum Zartmachen von Fleisch und demonstrierte 1969 in einer Sitzung der Royal Institution den enzymatischen Effekt am Beispiel eines Schweinebratens, in dessen eine Hälfte er Ananassaft injiziert hatte.