Das Wort Kandis geht auf altindisch khaṇḍa („Teil, Bruchstück“, insbesondere auch „Bruchzucker“; zur Wurzel khaṇḍ- „brechen“) zurück. Über das Arabische (qand „Rohrzucker“, auch „durch Kochen eingedickter Zuckersaft, Melasse“, bzw. qandī [adj.] „aus Rohrzucker“) gelangte das Wort im Spätmittelalter ins Mittellateinische und die romanischen Sprachen, also ins Spanische, Portugiesische, Provenzalische und Französische ([sucre] candi hier bereits 1256 bezeugt; daraus niederländisch kandij, kandijsuiker und englisch candy) sowie ins Italienische ([zucchero] candito, 14. Jahrhundert) und von dort ins Deutsche, wo es wie auch in den anderen europäischen Sprachen zumeist in zusammengesetzten Formen begegnet (erstmals gegen 1400 als zocker kandis, später auch als zuckerkandi, zuckerkandit oder zuckerkandil, seit dem 18. Jahrhundert dann auch als Kandiszucker).
Vom Kandis abgeleitet ist das Verb kandieren „mit Zucker überziehen (bzw. haltbar machen)“. Die Berufsbezeichnung Konditor „Zuckerbäcker“ leitet sich hingegen von lateinisch condire „haltbar machen“ ab, allerdings findet sich daneben (selten) seit etwa 1700 die zumindest mundartlich auch heute noch gebräuchliche Variante Kanditor, die offenbar an den Kandis bzw. das Kandieren angelehnt ist.