Bronzezeit
In Ägypten diente Mastix seit dem Neuen Reich als Lack. Es wurde sowohl gelber als auch schwarzer Lack verwendet, für dessen Herstellung das Harz stark erhitzt wurde. Beide sind seit dem siebten Regierungsjahr von Hatschepsut belegt und stammen daher vielleicht aus Punt. Mastix wurde spätestens seit der Dritten Zwischenzeit bis in ptolemäische Zeit auch zur Mumifizierung genutzt. Als Bestandteil von Kyphi, einer speziellen Räuchermischung, fand es im Tempelkult Verwendung. In Amarna wurden Scherben lokal hergestellter Schalen gefunden, die Spuren von Mastix und Weihrauch enthielten, während das Harz selbst in kanaanitischen Amphoren transportiert wurde. Nach der Analyse des Tons stammen die Amphoren aus Israel. Einige sind als snṯr beschriftet, was gewöhnlich als Weihrauch übersetzt wird, aber auch Mastix bedeuten könnte.
Den Handel mit Mastix beweisen auch kanaanitische Amphoren vom Uluburun-Wrack, die das Harz einer Pistazienart enthielten.
Auch in der Bibel (Gen 37,25 EU, Gen 43,11 EU, Hes 27,17 EU) wird Mastix erwähnt: Eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead bringt hier Tragakant, Mastix und Ladanum nach Ägypten.
Antike
Mastix wird bei Herodot, Theophrast, Galenos und Dioskurides (De materia medica, Nr. 90) erwähnt. In der Antike wurde es für Magenbeschwerden, bei Magengeschwüren, Sodbrennen, Entzündungen u. a. auch der Haut und der Schleimhaut (Aphthe, Parodontose, Entzündung des Zahnfleisches, der Haut, bei Pickeln, Akne), bei rheumatischen Beschwerden und zur Wundbehandlung empfohlen. Apicius (De re coquinaria) führt es als Zusatz für Wein auf (Conditum paradoxum und Absinthium Romanum).
Mastixharz wurde auch in einigen spätrömischen Gräbern gefunden, unter anderem in einem Frauensarg des 3. oder 4. Jahrhunderts aus Mailand und einer Kinderbestattung von Wraggs Farm, Arrington (Cambridgeshire). Brettel et al. deuten dies als Bestandteile einer Mumifizierung, es könnte sich aber auch um Reste von Räucherwerk handeln.
Neuzeit
In Arzneibüchern der frühen Neuzeit wird Mastix (genannt auch Mastix Chiae) neben seiner bereits in der Antike für die Heilkunde belegten pharmazeutischen Verwendung auch als Zahnweißer und Bestandteil von Zahnpulver und anderen Mundpflegeprodukten erwähnt.
Im Lucca-Manuskript wird die Herstellung eines Gemäldefirnisses aus Mastix und anderen Harzen, gelöst in Leinöl, erwähnt. Bis ins 19. Jahrhundert, als er durch den Dammarfirnis ersetzt wurde, war Mastix, gelöst in Terpentin, der wichtigste Abschlussfirnis in der Europäischen Tafelmalerei.