Der christlichen Überlieferung zufolge stiftete Jesus Christus beim Mahl mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod Brot und Wein als bleibende Zeichen seiner Gegenwart in der Gemeinde. Die Wurzeln dieser Feier liegen im jüdischen Sederabend, dem Beginn des Pessachfestes, bei dem Juden neben verschiedenen Speisen mit vier Gläsern gesegneten Weins des Auszugs aus Ägypten gedenken.
Bis etwa Mitte des 15. Jahrhunderts wurde für die Eucharistiefeier ausschließlich Rotwein als Messwein verwendet. 1478 wurde durch Papst Sixtus IV. zum ersten Mal Weißwein zugelassen. Die orthodoxen Kirchen verwenden in der Regel wegen der symbolischen Nähe zum Blut Christi nur Rotwein.
Wegen der Bedeutung, die der durch Transsubstantiation in das Blut Christi gewandelte Messwein in der katholischen Kirche hat, erklärt sich, warum die katholische Kirche von jeher den Weinbau und die Weinbereitung gepflegt, bewahrt und veredelt hat. Neben dem Gebrauch bei der Eucharistiefeier wurde Wein auch an bestimmten Tagen des Kirchenjahres als Sakramentale ausgeteilt, etwa am Fest des Apostels Johannes als Johanneswein. Mit der weltweiten Verbreitung des Christentums verbreitete sich auch der Weinbau. Da früher Weinverfälschungen zahlreich vorkamen, erließ die Kirche eigene Vorschriften zur natürlichen Reinheit und Unverfälschtheit des Messweins und kontrollierte die Herstellung.