Die Geschichte des Kuchikamizake beginnt vor etwa zwei- bis dreitausend Jahren und geht in Japan auf die eingewanderte Reis anbauende Yayoi-Kultur zurück, während auf Okinawa und Amami die Herstellung des Mundsakes aus der chinesischen Kultur übernommen wurde. Der früheste Textnachweis ist auf 713 datiert, im Ōsumikuni no Fudoki (大和国風土記), einer Beschreibung der Provinz Ōsumi in der heutigen Präfektur Kagoshima. Hier wird roher Reis zerkaut, ausgespuckt und für einen Tag fermentiert. Drei Jahre später hingegen wird schon Schimmel für die Sake Produktion erwähnt, im Harima no Kuni Fudoki (播磨国風土記), einer Beschreibung der Provinz Harima in der heutigen Präfektur Osaka. Für die Ainu ist nur ein einziger Report aus dem Jahre 1883 bekannt, wo in Monbetsu aus rohem Reis durch Kauen und Spucken Alkohol gewonnen wird. Archäologische oder Hinweise aus den yukar genannten oral tradierten Sagen gibt es keine. Vergleichbare Getränke werden auf der ganzen Welt produziert.
Einzelne historische Referenzen auf den Entstehungsprozess finden sich in der Edo-Zeit. In Südamerika stellten die Ureinwohner auf diese Weise Chicha (Maisbier) oder Masato (aus Maniok) her. In Mexiko wird unter anderem auf diese Art auch Agavenwein produziert, während in China Hirse verwendet wird, um Hirseschnaps (Xiaomi jiu) herzustellen.
Kuchikamizake wurde auch bijinshu, zu deutsch etwa „Schöne-Frauen-Sake“, bezeichnet. Dies geht auf eine im Man’yōshū aus dem 8. Jahrhundert beschriebene Praxis zurück, dass zur Herstellung der Reis von jungen Frauen gekaut wurde. Auf manchen Inseln Okinawas wie Ishigaki wurde Kuchikamizake im Rahmen religiöser Rituale noch bis in die 1930er-Jahre auf diese Weise hergestellt.