Dem deutschen Wort Reis liegt ein weit zurückgehendes Wanderwort zugrunde. Entlehnt hat das Deutsche es aus dem mittellateinischen risum, das dem lateinischen oriza entstammt, das seinerseits aus dem altgriechischen óryza entlehnt worden war. Von hier lässt sich die Spur zurückverfolgen zum mittelpersischen wrizey und schließlich zum altindischen vrīhí, wo sie sich verliert. Vergleich mit anderen Sprachen: italienisch riso, englisch rice, französisch riz, schwedisch ris, isländisch hrísgrjón, niederländisch rijst.
Nach Westeuropa wurde der Reis durch die Araber eingeführt: arabisch رز, DMG ruzz, mit Artikel الرز ar-ruzz, wurde im Spanischen und Portugiesischen zu arroz.
Im Hochchinesisch wird die Reispflanze dào (稻) genannt, das Nahrungsmittel dàmǐ (大米). In vielen asiatischen Sprachen gibt es verschiedene Bezeichnungen für Reis, je nach seiner Verarbeitungsstufe:
- In Indonesien heißt der noch nicht gedroschene Reis padi, der gedroschene Reis gabah (sprich gaba), der geschälte Reis heißt beras, der gekochte Reis heißt nasi (sprich nassi).
- In Japan heißen die Reispflanzen ine (稲), sie wachsen auf einem Reisfeld tanbo (田んぼ). Der noch nicht geschälte Reis heißt momi (籾), der geschälte Reis kome (米). Gekochter Reis ist gohan (ご飯 – oder etwas weniger vornehm meshi 飯), was auch das allgemeine Wort für Mahlzeiten ist. Reissuppe, die mit viel Wasser gekocht ist, heißt kayu (粥).
- In Korea heißt der ungekochte Reis ssal (쌀), der gekochte wird bap (밥) genannt.
- In Vietnam heißen Reissetzlinge mạ, reife Reispflanzen lúa, ungeschälter Reis thóc, geschälter aber roher Reis gạo und gekochter Reis cơm
- Auf Persisch heißt der ungeschälte Reis schāli (شالی, DMG šālī), der geschälte Reis berendsch (برنج, DMG berenǧ) und der gekochte Reis tschelou (چلو, DMG čelou). Reis, der mit anderen Zutaten gemischt gekocht ist, heißt polou (پلو, DMG polou), auf Deutsch Pilav (über das Türkische).