HOCHDORF-Gruppe: Gutes Ergebnis bei hoher Anlagenauslastung

22.08.2014 - Schweiz

 Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitete im ersten Halbjahr insgesamt 255.9 Mio. kg Milch, Molke und Permeat (+11.5% ggü. VJ). Der Brutto-Verkaufserlös liegt mit CHF 220.7 Mio. ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von CHF 182.5 Mio. (+20.9%). Auch die Ertragszahlen legten deutlich zu: Der EBITDA konnte um +64.3% auf CHF 13.8 Mio. (VJ CHF 8.4 Mio.) und der Ebit gar um +129.6% auf CHF 10.2 Mio. (VJ CHF 4.4 Mio.) erhöht werden. Der operative Reingewinn stieg um +246.3% auf CHF 6.3 Mio. (VJ CHF 1.8 Mio.).

Gruppenweit verarbeitete HOCHDORF mit 255.9 Mio. kg Milch, Molke und Permeat eine um +11.5% höhere Flüssigmenge als im Vorjahr (229.3 Mio. kg) und erzielte damit einen Brutto-Verkaufserlös von CHF 220.7 Mio. (Vorjahr CHF 182.5 Mio.; +20.9%). Das Umsatzwachstum ist zum Teil auf die höheren Milchpreise zurückzuführen, die weitgehend mit höheren Verkaufspreisen am Markt umgesetzt werden konnten. Aber auch die verkaufte Produktmenge überstieg erstmalig mit 50‘179 Tonnen die 50‘000 Tonnen Marke (VJ 46‘109 t; +8.8%).

Gutes Resultat erarbeitet

Insgesamt erarbeitete die HOCHDORF-Gruppe dank den Anstrengungen am Markt und den eingeleiteten Effizienz- und Wertschöpfungssteigerungsmassnahmen einen EBITDA von CHF 13.8 Mio. (+64.3%) und einen EBIT von CHF 10.2 Mio. (+129.6%). Der operative Reingewinn stieg gar um +246.3% auf CHF 6.3 Mio. Mitverantwortlich für die guten Ertragszahlen ist auch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Anlagenauslastung. Der Reingewinn wird leider von einem hohen ausserordentlichen Aufwand (CHF 1.82 Mio.) aus einem Schadenfall aus dem Jahre 2011 im Bereich Baby Care belastet.

Bereich Milchderivate

An den Standorten Sulgen und Hochdorf wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 20% mehr Milch verarbeitet (189 Mio. kg). Dies ist einerseits auf die allgemeine Milchmengenzunahme zurückzuführen, andererseits aber auch auf die Mengen, die wegen der Einschränkungen beim Emmentaler Käse verarbeitet werden konnten. Um diese Milchmenge zu verarbeiten, wurde in den milchreichen Monaten deutlich weniger Molke angenommen und zu Pulver verwertet (-31%).

Das Projekt zur Herstellung höherwertiger Laktose und Molkenproteine liegt im Zeitplan. Das Ziel ist, die wertschöpfungsreichen Produkte ab kommendem Jahr in unserer Babynahrung einzusetzen und auch auf dem internationalen Markt zu verkaufen.

Die HOCHDORF Baltic Milk UAB verarbeitete mit 26.4 Mio. kg in etwa dieselbe Milch- und Molkenmenge. Dank dem Einkauf und der Verarbeitung von zusätzlichem Milchkonzentrat konnte die verkaufte Produktemenge jedoch um über 20% gesteigert werden.

Bereich Baby Care

Die HOCHDORF Nutricare AG erzielte im ersten Halbjahr 2014 ein Umsatzwachstum von 18.1%. Der Austausch von wertschöpfungsschwächeren Projekten hin zu wertschöpfungsstärkeren Projekten aufgrund der hohen Auslastung ist im Gange. Gleichzeitig konnte aber auch die Produktivität der neuen Linie 8 dank verschiedener Massnahmen um rund 15% erhöht werden.

Eine wichtige Rolle spielte das Audit der chinesischen Behörden, welches erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Produktionswerke Hochdorf und Sulgen sind seit dem 7. Mai für die Produktion von Babynahrung für den chinesischen Markt zertifiziert.

Bereich Cereals & Ingredients

Die HOCHDORF Nutrifood AG erzielte einen leicht tieferen Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Für den Rückgang sind vor allem die geringeren Umsätze im Bereich Backwaren verantwortlich. Zusammen mit den verschiedenen Distributionspartnern konnte aber auch die Anzahl Kundenprojekte in den Bereichen VIOGERM® Weizenkeimprodukte und Dessertmischungen stark erhöht werden.

Ausblick

Das starke Wachstum im Bereich Baby Care konnten wir im ersten Halbjahr weiterführen. Wir rechnen damit, dass die Anlagen zur Herstellung von Babynahrung in diesem oder im nächsten Jahr ausgelastet sein werden. Deshalb haben wir im ersten Halbjahr die Suche nach einem zusätzlichen Milchwerk intensiviert. Aktuell stehen wir in einer Sondierungsphase in Westeuropa mit Fokus Deutschland.

Im zweiten Halbjahr erwarten wir im Vergleich zum Vorjahr weiterhin leicht höhere Milchmengen. Der Milchpreis dürfte aber eher sinken. Dies nicht zuletzt aufgrund der neuesten internationalen Preisentwicklungen. Weil der Schweizer A-Milchpreis aber zu wenig rasch sinkt, wächst die Preisdifferenz zum internationalen Milchpreis, und die Lücke bei den Schoggigesetzmitteln wird zunehmend grösser.

Wir rechnen damit, das im Geschäftsbericht angekündigte Wachstum von 10% über die gesamte Gruppe und von 18 – 22% für den Bereich Baby Care zu erreichen. Vermutlich wird das zweite Halbjahr sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch auf den Erfolg nicht mit dem Ersten mithalten können. Hauptgrund dafür sind die saisonal anfallenden Milchmengen mit dem Hauptaufkommen in den Monaten April bis Juni sowie die in ihrer Höhe noch nicht absehbare Lücke im Bereich der Schoggigesetzmittel.

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