LGL: Bio-Verstößen auf der Spur

Landesamt entwickelt neue Analysemethode für Bio-Lebensmittel

03.09.2014 - Deutschland

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt. Weltweit hat sie sich zwischen den Jahren 2002 und 2011 fast verdreifacht. Dabei sind Bio-Lebensmittel regelmäßig teurer als herkömmlich erzeugte Produkte. Um gesetzeswidrige Falschdeklarationen nachweisen zu können, beispielsweise wenn konventionelle Waren als ökologisch produziert mit einem höheren Preis ausgegeben werden, sind für eine wirksame Überprüfung aussagekräftige Untersuchungsmethoden erforderlich.

Derzeit lässt sich mit Laboranalysen nur mit größerem Aufwand klären, ob Gemüse oder Obst tatsächlich auf biologische Weise erzeugt wurde. Eine Methode besteht etwa darin, in Lebensmitteln wie Tomaten die verschiedenen Formen von Stickstoff unter anderem von angewandten Düngemitteln zu untersuchen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erprobt deshalb an der Dienststelle in Würzburg in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg in einem umfassenden Forschungsprojekt eine neue Analysemethode. Mit der so genannten Magnetresonanz-Spektroskopie (NMR) lassen sich Unterschiede zwischen biologisch und konventionell erzeugten Tomaten darstellen. Im Rahmen des Projekts werden Tomaten im Gewächshaus unter genau definierten Bedingungen sowohl konventionell als auch biologisch angebaut. Dabei werden die entnommenen Proben püriert, zentrifugiert und am Ende sogenannte Protonen (1H) NMR-Spektren gemessen. Aus diesen Spektren wird eine Datenbank aufgebaut, mit der die Forscher Unterschiede zwischen den biologischen und den konventionellen Tomaten erkennen können. Im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts soll der Frage nachgegangen werden, ob sich die Methode auch für anderes Obst und Gemüse eignet. Da erste Ergebnisse vielversprechend waren, sehen die Wissenschaftler ihre bisherigen Ergebnisse als guten Ausgangspunkt für die Entwicklung einer verlässlichen Methode, mit der sich biologisch produzierte Tomaten und andere Lebensmittel künftig klar identifizieren lassen.

Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim durchgeführt und vom Bayerischen Verbraucherschutzministerium finanziert.

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