Brauer feiern 499 Jahre Reinheitsgebot
Feierlicher Abendempfang mit prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft
Im Namen der Bayerischen Staatsregierung eröffnete Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) den Festabend der Brauer. „Bier ist auch ein Stück Kultur, es wird mit Liebe und Leidenschaft gebraut“, sagte Brunner in seiner Rede. „Das Reinheitsgebot hat unserem Bier zu weltweitem Ansehen verholfen. Wir können stolz sein auf die Braukunst in Deutschland und müssen alles daran setzen, dass das Reinheitsgebot auch weitere 500 Jahre Gültigkeit behält.“ Neben Brunner nahm auch Bayerns Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner an der Feier teil. Unterstützt wurde der Festabend von der Klosterbrauerei Reutberg aus Oberbayern, der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei und Braufactum aus Frankfurt/Main.
Als amtierender „Botschafter des Bieres“ würdigte der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, die lange Geschichte und heutige Bedeutung des Reinheitsgebotes: „Viele auf der Welt beneiden uns um dieses Reinheitsgebot. Wir sollten uns darüber genauso freuen wie über die neue Vielfalt in der deutschen Bierlandschaft.“ Der wachsende Markt der Craftbiere stehe für eine neue Form des Unternehmertums und eine Risikobereitschaft, die Unterstützung verdient habe. „Es ist gut, dass der Brauer-Bund die Craftbier-Szene aktiv fördert, damit Bier als Kulturgut auch in künftigen Generationen die Rolle behält, die es heute hat.“ Özdemir würdigte auch die Bemühungen der deutschen Brauer für den Schutz natürlicher Ressourcen sowie den „engagierten Einsatz gegen Fracking und Gentechnik in der Landwirtschaft“. Es dürfe nicht vergessen werden, welch hohe Bedeutung die gesamte Brauwirtschaft für die ländlichen Räume habe, so Özdemir: „Bier und Landwirtschaft kann man nicht voneinander trennen.“
Auch Max Straubinger (CSU), Präsident des „Deutschen Instituts für Reines Bier“, betonte die Bedeutung des Reinheitsgebotes als international bekanntes Qualitätssiegel für deutsche Biere. Straubinger würdigte zudem die Bemühungen der Brauer, die reiche Bierkultur zu erhalten und das zum Teil jahrhundertealte Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben.
Das Reinheitsgebot war am 23. April 1516 im bayerischen Ingolstadt von den Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. im Rahmen einer Landesordnung erlassen worden. Galt das Reinheitsgebot zunächst nur für das Herzogtum Bayern, wurde es nach der Verkündung von mehr und mehr Ländern übernommen und ist seit 1906 geltendes Recht in ganz Deutschland. Am 23. April, dem „Tag des deutschen Bieres“, feiern die Brauer in ganz Deutschland traditionell das Reinheitsgebot und die Biervielfalt.
Unter den knapp 400 Gästen in Berlin waren auch die Repräsentanten zahlreicher Partner-Verbände der Brauer, darunter der Vorsitzende des FORUM BIER, Rudolf Eisemann (Hildegard Eisemann KG), die beiden Vorsitzenden des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes (DHWV), Peter Hintermeier (Barth-Haas-Gruppe) und Pascal Piroué (Simon H. Steiner), DHWV-Geschäftsführer Josef Grauvogl sowie Dr. Johann Pichlmayr, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer. Der Deutsche Mälzerbund war vertreten durch Präsident Andreas Hiby-Durst und Geschäftsführer Michael Lerch.
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