Russland-Geschäft liegt Carlsberg schwer im Magen - Operativer Gewinn überrascht
Dem weltweit viertgrößten Bierbrauer Carlsberg <CBGB.FSE> liegt das schwächelnde Osteuropageschäft weiter schwer im Magen. Obwohl in Asien und Westeuropa mehr Bier getrunken wurde, verkauften die Dänen ohne Zu- und Verkäufe im ersten Quartal deshalb rund 1 Prozent weniger. Dank Zukäufen und Preissteigerungen legte der Umsatz im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 13,47 Milliarden dänische Kronen (1,81 Mrd Euro) zu, wie Carlsberg am Dienstag in Kopenhagen mitteilte. Wegen höherer Belastungen aus dem Konzernumbau fiel der Verlust mit 90 Millionen Kronen höher aus als ein Jahr zuvor (67 Mio).
Das Umsatzplus sorgte beim operativen Gewinn für einen stärkeren Anstieg als von Analysten erwartet. Vor Zinsen, Steuern und Einmaleffekten erwirtschaftete Carlsberg 661 Millionen Kronen, ein Plus von 46 Prozent. Die bessere Entwicklung im Tagesgeschäft ließ Noch-Chef Jorgen Buhl-Rasmussen die Jahresprognosen bestätigen, die allerdings nur mit einem Wachstum des operativen Gewinns im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich kalkulieren. An der Börse sorgten die Zahlen und der Ausblick für Verluste. Das Papier gab in den ersten Handelsminuten rund zwei Prozent nach. Die Aktie hatte allerdings erst am Montag ein Mehrjahreshoch erklommen.
Carlsberg ist der größte Brauer in Russland, weswegen dem Konzern die konjunkturelle Flaute und die Wirtschaftssanktionen gegen das Land seit längerem einen Kater einbrocken. Im ersten Quartal legte der Rubel zwar gegenüber dem US-Dollar nach scharfem Verfall wieder zu, Carlsberg schloss dennoch zwei russische Brauereien, die rund 15 Prozent der eigenen Produktionskapazität im Land ausmachen./men/zb/fbr (dpa)
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