Schüler meiden Grundnahrungsmittel oft grundlos
Verzicht liegt sehr oft an eigentlich unbestätigten Unverträglichkeiten
Viele Schulkinder verzichten oft grundlos auf Grundnahrungsmittel wie Milch, Eier, Fisch oder Getreide, so das Ergebnis einer Studie der Universität Umeå. Dass die Kinder diese Nahrungsmittel meiden, liegt oft an im Kleinkindalter vermuteten Unverträglichkeiten. "Die meisten Kinder mit Allergien entwickeln vor Erreichen des Schulalters jedoch Toleranzen", betont Anna Winberg, Doktorandin der klinischen Wissenschaften. Bei den erfassten Schülern lag die Zahl der angenommenen Unverträglichkeiten acht Mal höher als die der wirklich erwiesenen Allergien.
Unverträglichkeiten erneut prüfen
Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit wird Eltern von Kleinkindern oft geraten, die entsprechenden Nahrungsmittel erst einmal zu meiden. "Die Eliminationsdiät wird aber oft bis ins Alter von elf bis zwölf Jahren fortgesetzt, ohne die 'Nahrungsmittelallergie' zu prüfen", sagt Winberg. Dabei ist selbst eine ursprünglich nachgewiesene Allergie mit Eintritt der Schulpflicht bisweilen schon verschwunden. Die Kinder halten dann also eine unnötige Diät ein. "Das kann zu einer verminderten Zufuhr wichtiger Nährstoffe führen", warnt die Forscherin. Daher wäre es wichtig, das Bestehen einer - vermuteten oder erwiesenen - Unverträglichkeit neu zu prüfen.
Wie ausgeprägt das Problem ist, zeigt die Studie. Für 21 Prozent der erfassten Kinder wurden im Alter von sieben bis acht Jahren Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten angegeben, vier Jahre später sogar bei knapp mehr als einem Viertel. Nur beim jedem achten Kind, bei dem eine Allergie vermutet wurde, war diese auch durch einen geeigneten Allergietest belegt. Und obwohl 14,5 Prozent der erfassten Elf- bis Zwölfjährigen Milch wegen einer angenommenen Überempfindlichkeit zumindest teilweise mieden, hatten nur drei Prozent eine Allergie.
Häufig unnötige Mangelernährung
Die Forscher weisen darauf hin, dass der BMI der Milch-Vermeider allgemein unter jenem von Kindern, die Milch ohne Einschränkungen konsumieren, liegt. Eben das ist ein Hinweis darauf, dass unnötige Diäten möglicherweise eine Mangelernährung darstellen. "Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie wichtig es ist, Nahrungsmittelallergien von Kindern neu zu bewerten und unnötige Eliminationen zu vermeiden", verdeutlicht Winberg. Gerade eine Milchallergie sei eine oft vorkommende Unverträglichkeit, der viele Kinder im Laufe der Zeit entwüchsen.
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