Test: Krebsverdächtige Mineralöle in Schoko-Osterhasen

24.03.2016 - Deutschland

foodwatch hat Schoko-Osterhasen im Labor auf Mineralöl untersuchen lassen. Das erschreckende Ergebnis: In 8 von 20 Schoko-Osterhasen fand das Labor aromatische Mineralöle, die im Verdacht stehen, krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Betroffen waren preisgünstige Produkte von Lidl, Penny und Aldi Nord, aber auch teure Markenprodukte, etwa von Lindt, Feodora und Niederegger. 

foodwatch

Krebsverdächtige Mineralöle in Schoko-Osterhasen

Alle Schokohasen im Test waren zudem mehr oder weniger stark mit gesättigten Mineralölen belastet, die sich im Körper anreichern und die Organe schädigen können. Extrem hohe Werte an gesättigten Mineralölen hat das Labor in Hasen der Eigenmarken „Favorina“ von Lidl und „Douceur“ von Penny gemessen. Gerade bei Produkten für Kinder ist das besonders kritisch, da sie sowieso schon besonders viele gesättigte Mineralöle aufnehmen. Rechts neben dem Artikel finden Sie die Testergebnisse Detail.

foodwatch fordert gesetzliche Grenzwerte

Der Test zeigt, dass die Lebensmittelindustrie das Problem der Mineralöle in Lebensmitteln nach wie vor nicht im Griff hat. Hier sind Bundesregierung und EU-Kommission gefragt: Sie müssen endlich strikte Grenzwerte für Mineralöle in Lebensmitteln gesetzlich festschreiben! Besonders für die krebsverdächtigen aromatischen Mineralöle muss Null-Toleranz gelten: Sie dürfen in Lebensmitteln überhaupt nicht nachweisbar sein.

Wie kommt Mineralöl in die Schokolade?

Die Mineralöle können auf verschiedenen Wegen in die Schokolade gelangen. Zum Beispiel über für den Transport der Kakaobohnen verwendete Jutesäcke, die mit Ölen behandelt werden, über in der Produktion verwendete Maschinenöle oder über Abgase aus Industrie und Verkehr. Auch Druckfarben aus Altpapier-Verpackungen können einen Eintragsweg darstellen, falls solche Kartons beim Transport oder der Lagerung der Rohwaren zum Einsatz kommen. foodwatch fordert umgehend Grenzwerte für Mineralöle in Lebensmitteln – bei den besonders kritischen aromatischen Mineralölen muss eine Null-Toleranz gelten. Zudem müssen Lebensmittel durch schützende Barrieren vor dem Übergang von Mineralölen aus Altpapierverpackungen geschützt werden.

Europäische und deutsche Behörden warnen vor Mineralölen

Mineralöle sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Sowohl die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) als auch das zuständige deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) verweisen auf das krebserregende Potenzial aromatischer Mineralöle (MOAH). „Deshalb sollte kein nachweisbarer Übergang von MOAH auf Lebensmittel stattfinden“, folgerte das BfR bereits 2012. In Bayern fanden die Behörden Ende des vergangenen Jahres in der Schokolade mehrerer Adventskalender gefährliche Mineralöl-Verunreinigungen. Wenige Wochen zuvor fand foodwatch aromatische Mineralöle in Grundnahrungsmitteln wie Reis, Grieß und Cornflakes.

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