Ein mutiges Heft wird Sprachrohr der AöL
Öko-Hersteller schreiben über ihre Verantwortung
Das 51-Seiten umfassende Werk ist das Resultat eines zweijährigen Prozesses und die Weiterführung des vierten AöL-Themenheftes mit dem Titel „Wirtschaft denken“. Die 21 Autoren denken Wirtschaft weiter und kommen zu dem Schluss, dass wir unser Wirtschaftssystem hinnehmen, ohne die wesentlichen Fragen zu stellen – die Fragen nämlich, auf die es keine schnellen Antworten gibt. Fragen, die mit Verantwortung zu tun haben: wie denke und handle ich als Unternehmer? Wie verantworte ich mich gegenüber den Verbrauchern? Werden sie in die Irre geführt? Wie gestaltet sich der Übergang der Bio-Pioniere hin zu einer neuen Generation? Ist die Wirtschaftsfrage nicht eigentlich Teil der sozialen Frage? Was ist dieses „Wirtschaftssystem“ überhaupt und welche Rolle spielen die Menschen, die es bilden? Was heißt „Verantwortung“ und in welchem Verhältnis steht sie zu Schuld und Freiheit?
Ein Wirtschaftssystem „ad absurdum“
So unterschiedlich, wie die Mitgliedsbetriebe der AöL sind, so verschieden sind auch die Ansätze, mit denen die Autoren sich den Fragen des Heftes stellen. Doch genau damit bilden sie die Vielfalt des Verbandes ab und machen das Themenheft zu einem angemessenen Sprachrohr, das über das betriebswirtschaftlich Relevante hinausgeht.
So schreibt Karin Pretzel (Hipp) im Editorial des Heftes, dass alle Texte gekennzeichnet seien von dem Bestreben, Maßstäbe für den dringend notwendigen Umbau einer Wirtschaftslogik zu entwickeln, „die sich selbst ad absurdum geführt hat. Nicht schnelle Antworten zu finden ist das Ziel, sondern vielmehr den Blick auf die konstruktive Unterscheidung zu richten: Was führt uns gründlich in die Irre und was dagegen ist dringend erforderlich, um den Bio-Sektor weiter voran zu bringen? Die Beiträge richten sich an Menschen, die im Bedürfnis nach einer naturgemäßen Ernährungskultur ebenfalls Fragen stellen, welche sich nicht durch oft beschworene Evidenzen voreilig vom Tisch wischen lassen.“
Zu wenig würde darüber reflektiert, was Menschen aus einer freiheitlichen, verantwortlichen Haltung heraus besser untereinander regeln oder was der Staat regeln sollte und wie diese Vorgaben aussehen sollten, schreibt Alexander Beck, Geschäftsführer der AöL. „Auch in unserer Branche neigen wir dazu, alles auf EU-Ebene bis auf den Quadratzentimeter festlegen zu wollen“.
Zu den weiteren Autoren gehören die AöL-Vorstände Karl Huober (Huober Bretzel) und Fabian Breisinger (AOT), Ulrich Mautner (Salus Haus), Stefan Mutter (Freiland Puten), Friedbert Förster (Hofpfisterei), Rolf Karges (W-E-G), Oliver Freidler (Alb Gold) und noch viele mehr.
Das Heft erscheint am 19. April 2016 und ist dann kostenlos beim Oekom-Verlag und auf der Verbandsseite zu beziehen.
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