Bayer will durch Übernahme von Monsanto ein weltweit führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft werden
Integrierte und innovative Lösungen für die Landwirtschaft der nächsten Generation
Aufgrund anhaltender Marktspekulationen und Stakeholder-Anfragen veröffentlicht Bayer den Inhalt des vertraulichen Angebots zur Übernahme von Monsanto. Bayer hat ein Angebot zum Erwerb aller ausgegebenen und ausstehenden Aktien von Monsanto für 122 USD pro Aktie in bar abgegeben. Das entspricht einer Gesamtbewertung von 62 Milliarden USD. Dieses Angebot basiert auf einer schriftlichen Offerte von Bayer an Monsanto vom 10. Mai 2016 und enthält einen erheblichen Aufschlag:
- 37 Prozent Prämie auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie von 89,03 USD am 9. Mai 2016,
- 36 Prozent Prämie auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate,
- 33 Prozent Prämie auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen sechs Monate,
- entspricht dem 15,8-fachen EBITDA Monsantos (bezogen auf die letzten 12 Monate zum 29. Februar).
Die Übernahme von Monsanto bietet eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen. Gleichzeitig würde Bayer als Life-Science-Unternehmen mit einer gefestigten Position in einer langfristigen Wachstumsbranche gestärkt. Der Zusammenschluss soll bereits im ersten vollen Jahr nach dem Abschluss der Transaktion für die Bayer-Aktionäre einen positiven Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich leisten und im zweistelligen Prozentbereich danach. Bayer erwartet zunächst jährliche Ergebnisbeiträge aus Synergien von insgesamt rund 1,5 Milliarden USD nach drei Jahren sowie weitere positive Effekte durch das integrierte Produktangebot in den Folgejahren.
„Wir sind seit langem von Monsanto beeindruckt und teilen die Überzeugung, dass durch ein integriertes Geschäft erheblicher Wert für die Aktionäre beider Unternehmen entstehen würde“, erklärte Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. „Gemeinsam können wir auf der Erfahrung beider Unternehmen aufbauen, um ein führendes Agrarunternehmen zu schaffen, von dessen Innovationsfähigkeit Landwirte, Konsumenten, unsere Mitarbeiter sowie die Gesellschaft gleichermaßen profitieren.“
Die Transaktion würde führende Plattformen in den Bereichen Saatgut und Pflanzeneigenschaften, Pflanzenschutz, Biologika sowie digitale Landwirtschaft zusammenführen. Insbesondere würden die kombinierten Geschäfte von Monsantos Expertise im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie von Bayers Pflanzenschutz-Portfolio für eine große Bandbreite an Indikationen und Kulturen profitieren. Auch geografisch würden sich die beiden Unternehmen sehr gut ergänzen, wodurch die langjährige Präsenz von Bayer in Nord- und Südamerika deutlich ausgebaut und die Position in Europa und Asien/Pazifik gestärkt würde. Kunden beider Unternehmen würden vom breiten Produktangebot und der umfassenden gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungspipeline profitieren.
„Als Bayer fühlen wir uns verpflichtet, durch eine nachhaltige Landwirtschaft die weltweite Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit gesunden, sicheren und bezahlbaren Lebensmitteln zu ermöglichen“, erklärte Liam Condon, Vorstandsmitglied der Bayer AG und Leiter der Division Crop Science. „Dieses Ziel können wir nur durch innovative Lösungen für die Landwirtschaft der nächsten Generation erreichen, die den Herausforderungen angesichts begrenzter natürlicher Ressourcen und zunehmender Klimaschwankungen gerecht werden. Indem wir Landwirte aller Betriebsgrößen auf der ganzen Welt unterstützen, positionieren wir das zusammengeführte Geschäft als bevorzugten Partner für integrierte, überlegene Lösungen.“
Für die Mitarbeiter der beiden Unternehmen würde der angestrebte Zusammenschluss attraktive berufliche Entwicklungschancen eröffnen. Der Hauptsitz der weltweiten Saatgutsparte des gemeinsamen Unternehmens sowie die Zentrale für Nordamerika sollen in St. Louis, Missouri, USA, angesiedelt sein. Der weltweite Bereich Pflanzenschutz sowie die Zentrale der Bayer-Division Crop Science sollen ihren Sitz in Monheim, Deutschland, haben. Darüber hinaus soll Crop Science neben Durham, North Carolina, USA, zahlreiche weitere Standorte in den USA und weltweit betreiben. Der Bereich Digital Farming des kombinierten Geschäfts soll seinen Sitz in der Nähe von San Francisco, Kalifornien, USA, haben.
Bayer ist aufgrund fortgeschrittener Gespräche und der Unterstützung der finanzierenden Banken BofA Merrill Lynch und Credit Suisse davon überzeugt, die Finanzierung der Transaktion sicherstellen zu können. Das Angebot steht nicht unter Finanzierungsvorbehalt. Bayer plant die Finanzierung durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital. Der Eigenkapitalanteil soll voraussichtlich rund 25 Prozent des der Transaktion zugrundeliegenden Unternehmenswerts abdecken, vornehmlich durch eine Bezugsrechtskapitalerhöhung.
Der hohe Cashflow des zusammengeführten Geschäfts und die bewährte Entschuldungsdisziplin von Bayer erlauben wie bei vergangenen Großübernahmen die zügige Rückführung von Verbindlichkeiten nach Abschluss der Akquisition. Bayer strebt ein Investment-Grade-Rating nach Vollzug der Transaktion an, das langfristige Ziel eines „A“-Kreditratings bleibt unverändert. Das Unternehmen hat schon in der Vergangenheit zahlreiche Übernahmen erfolgreich abgeschlossen und dabei lösungsorientiert mit Kartellbehörden zusammengearbeitet. Zudem ist Bayer sehr erfahren in der wirtschaftlichen, geografischen und kulturellen Integration von Unternehmen.
Vorstand und Aufsichtsrat von Bayer haben das Angebot einstimmig beschlossen und wollen die Transaktion konsequent weiterverfolgen. Bayer ist darauf vorbereitet, zügig mit der Unternehmensprüfung zu beginnen, Verhandlungen aufzunehmen und schnell zu einer Einigung über eine Transaktion zu gelangen. Die Transaktion wird üblichen Vollzugsbedingungen unterliegen.
BofA Merrill Lynch und Credit Suisse sind die führenden beratenden Banken von Bayer und unterstützen die Finanzierung dieser Transaktion. Zusätzlich wurde Rothschild als beratende Bank von Bayer mandatiert. Die rechtliche Beratung erfolgt durch Sullivan & Cromwell LLP (M&A) und Allen & Overy LLP (Finanzierung).