ÖKO-TEST Kesselchips
Belastete Nervennahrung für die Fußball-EM
Sind Kesselchips, die langsamer und schonender produziert werden als herkömmliche Kartoffelchips, der bessere Snack? Das wollte ÖKO-TEST rechtzeitig zur EM-Fußballweltmeisterschaft wissen und schickte 19 Marken ins Labor. Das Resümee: Gesund sind Chips zwar prinzipiell nicht, aber immerhin gibt es zwei Sorten, die mit „gut“ abschneiden.
Während normale Kartoffelchips bei 180 Grad Celsius in Durchlauffritteusen, die bis zu 20.000 Liter Öl fassen, produziert werden, erfolgt die Herstellung von Kesselchips langsamer bei 150 Grad in Behältern mit maximal 2.000 Litern Sonnenblumenöl. Macht sich die schonendere Zubereitung in punkto Schadstoffe bemerkbar? Dieser Frage ist ÖKO-TEST im aktuellen Juni-Heft nachgegangen. Die Laboruntersuchung zeigte, dass leider in allen Marken Acrylamid steckt. Diese toxische Substanz entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel frittiert, geröstet oder gebraten werden. Vermutlich löst sie Krebs aus und schädigt das Erbgut. Bei 17 der insgesamt 19 getesteten Marken waren die Acrylamidwerte erhöht, aber zum Glück gibt es auch zwei Produkte, bei denen dieser Schadstoff nur in Spuren zu finden war.

Die Kesselchips im Test enthalten allesamt das potenziell krebserregende Acrylamid.
ÖKO-TEST Verlag GmbH
Damit die Kartoffeln bei der Lagerung keine Keime bilden, greifen konventionelle Landwirte oftmals zu Keimhemmern wie Chlorpropham, welches das Labor in 12 Kesselchipssorten gefunden hat. Auch Spuren von Herbiziden und Fungiziden wurden in einigen Marken nachgewiesen.
Ein weiteres Thema sind die „natürlichen Aromen“, die in der Zutatenliste von 14 Sorten zu finden sind. „Natürlich“ bedeutet lediglich, dass der Ausgangsstoff für die industrielle Herstellung aus der Natur stammt. In vier Marken steckt zudem geschmacksverstärkender Hefeextrakt.
Das Resümee von ÖKO-TEST: Kesselchips sind zwar auch kein richtig gesunder Snack, aber ab und zu spricht nichts gegen ein paar Chips. Zwei Marken haben im Test immerhin das Testurteil „gut“ erhalten. Allerdings rät das Verbrauchermagazin zu etwas Selbstdisziplin: Man sollte – auch angesichts der hohen Fett-und Salzgehalte – nicht gleich eine ganze Chipstüte leeren.
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.