Regionale Qualitätsbiere weiter auf dem Vormarsch

Rückblick und Prognosen der Freien Brauer

21.11.2016 - Deutschland

Der Werteverbund Die Freien Brauer blickt auf das vergangene Jahr zurück und bewertet die Entwicklungen in der Branche. Die Gesellschafter des Werteverbunds beschrieben in einer internen Umfrage, was sich zukünftig in der Branche tun wird. Das Ergebnis: Die positive Absatzentwicklung aus den Vorjahren wird weiter im Aufwärtstrend sein, vor allem regional. Eine Herausforderung für die mittelständischen Brauereien sind weiterhin die Produktionskosten sowie die Konkurrenz durch Großbrauereien im Markenbereich. Das erfordere auch weiterhin die Besinnung auf die Herstellung von Bieren mit hoher Qualität, resümierten die Gesellschafter.

2016 war ein ereignisreiches Jahr für die brauende Branche: Es war das Jahr des Bieres, und man feierte das Jubiläum des Reinheitsgebots. Eine interne Umfrage spiegelt die Branchenentwicklung 2016 aus Sicht der 40 Gesellschafter des Werteverbunds Die Freien Brauer wider. Sowohl das vergangene als auch das kommende Jahr rücken damit in den Blickpunkt der Befragten. Der Rückblick zeigt, dass die Absatzentwicklung der Bier- und Brauspezialitäten der Freien Brauer steigt, entgegen des allgemeinen Trends in der Branche.

Foto: Die Freien Brauer

Die Freien Brauer erhalten auch 2017 die Vielfalt der Bierkultur

Regionalität und Produktvielfalt stehen hoch im Kurs

Den Grund hierfür sehen Die Freien Brauer in der anhaltenden Nachfrage nach Bierspezialitäten, die Heimat, Handwerk und Vielfalt darstellen. Das Bewusstsein für Lebensmittel aufseiten der Verbraucher nimmt immer mehr zu. Das sieht auch Sebastian Priller-Riegele, Geschäftsführer der Brauerei S. Riegele, so: „Die zunehmende Markttransparenz hilft dem, der authentisch arbeitet. Davon profitieren Die Freien Brauer.“ Auch für 2017 sehen Die Freien Brauer einen großen Markt für ihre Bierspezialitäten. Carl Glauner, Inhaber und Geschäftsführer der Alpirsbacher Klosterbräu, prophezeit eine „Konzentration auf regionale Produkte“. Auf diesen anhaltenden Trend richten die Familienbrauereien ihre Positionierung für 2017 aus. „Wir setzen weiterhin auf unsere handwerkliche Braukunst“, betont Michael Peitz, Geschäftsführer der Kirner Privatbrauerei. Auch in der Privatbrauerei Barre erkennt man den „klaren Trend in Richtung Regionalität, aber auch im Bereich der Produktvielfalt und Qualität“. Das sei für die Brauerei Barre handlungsleitend für die Weiterentwicklung neuer Produkte, betont Marketingleiter Maik Bohne. Vielfalt und Qualität werden auch 2017 wieder gefragt sein, waren sich die Gesellschafter einig. Karsten Triebe, Marketingleiter der Störtebeker Braumanufaktur, sieht in der Vielfalt den „Erfolgsfaktor der kommenden Jahre“. Auch Dr. Klaus Möller, Geschäftsführer der Brauerei Hirt, bestätigt, dass sich der „Trend zu Qualität und Vielfalt weiter verstärkt“. Schon 2016 war die Nachfrage nach Neuprodukten gestiegen, wie unter den Freien Brauern mehrheitlich festgestellt wurde. Unter den Neuentwicklungen hatten ausgefallene Bierspezialitäten gute Chancen auf dem Markt. Zukünftig würde diese Entwicklung noch weiter zunehmen, meint Katharina Ganter-Fraschetti von der Brauerei Ganter. Die hohe Nachfrage nach hochwertigen Bieren spielt den Freien Brauern in die Hände, und Sebastian Priller-Riegele bringt es auf den Punkt: „Die Reise zurück zum Bier geht weiter. Ehrliches, authentisches Unternehmertum hatte und wird weiter Konjunktur haben. Auch dafür stehen Die Freien Brauer.“

Großbrauereien steigern den Preisdruck

Mit Sorge hingegen schauen die Freien Brauer auf den anhaltenden Preisdruck in der Branche. Jürgen Keipp, Geschäftsführer der Freien Brauer, meint dazu: „Die weitere Diversifizierung der Konzerne und Großbrauereien führt zu einem größeren Druck auf regionale Bierspezialitäten.“ Erschwerend hinzu kamen gestiegene Produktionskosten wie Personal, Energie, Rohstoffe und Logistik. Dem können größere Brauereien ganz anders entgegentreten. Für den Werteverbund der Freien Brauer sind der Zusammenhalt und ein geschlossener Auftritt nicht zuletzt deshalb so wichtig.

Craftbiere sind nicht mehr wegzudenken

Was den in den letzten Jahren so befeuerten Trend der Craftbiere betrifft, so seien diese „aus dem Markt nicht mehr wegzudenken“, wie Frank Bettenhäuser, Inhaber der Hüttbrauerei, resümiert. „Wir dürfen aber nicht aus den Augen verlieren, dass das Geld mit dem klassischen Sortiment verdient wird“, meint Andreas Tembrockhaus, Geschäftsführer der Flensburger Brauerei.

Und 2017?

Lagerbiere würden künftig stärker nachgefragt werden, während der Fassbieranteil zurückgeht, so die Meinung von Anne Zwirnmann von der Glaabsbräu. Und so freut sich Katharina Ganter-Fraschetti auf das kommende Jahr: „Biere und Biermischgetränke werden mehr Platz in den Regalen einnehmen.“

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