„Hefedoktor“: Forschung für neue Biersorten und moderne Hefeanwendungen
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„Hefen sind spannend für die angewandte Wissenschaft, weil sie leicht handhabbar, robust und sehr vielseitig sind“, sagt Prof. Dr. Elke Nevoigt, Professor für Molekulare Biotechnologie an der englischsprachigen Universität. In der Natur kommen sie als wilde Hefen überall vor, als Kulturhefen werden sie seit Jahrhunderten gezielt gezüchtet – etwa für die Herstellung von Brot oder alkoholischen Getränken. Auch bei anderen biotechnologischen Anwendungen spielen sie eine wichtige Rolle, etwa bei der industriellen Produktion von Biokraftstoffen, Chemikalien sowie Medikamenten, wie beispielsweise Insulin.
Die „Hefedoktoren“ forschen in zwei Bereichen: Sie sollen sowohl neuartige industrielle Anwendungsmöglichkeiten von Hefen für die umweltfreundliche Produktion von Chemikalien testen als auch das Spektrum der traditionellen Anwendungen erweitern, indem beispielsweise neue Geschmacksrichtungen für die Bierherstellung entstehen. Dabei geht es etwa um die Entwicklung neuer Hefestämme durch Kreuzung. Die molekularen Eigenschaften, die den neuen Geschmacksrichtungen zugrunde liegen, sollen mit modernsten genetischen Methoden analysiert werden. Gentechnologisch verändert werden die Hefen, die in der Getränkebiotechnologie eingesetzt werden, nicht.
An dem Forschungsprojekt sind sechs akademische und neun industrielle Partner beteiligt. Koordiniert wird das Projekt vom University College Cork in Irland, weitere akademische Partner sind die University of Leicester (England), die University of Minho (Portugal), INRA Montpellier (Frankreich) und die University of Milano-Bicocca (Italien). Zu den industriellen Partnern zählt unter anderem die Brauerei Heineken.
„Wir sind momentan auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für die Doktorandenstellen Voraussetzung ist ein Master mit der Ausrichtung Biotechnologie“, sagt Nevoigt. Jeder Doktorand wird immer von zwei akademischen Partnern ausgebildet. Das Besondere bei diesem Netzwerk sind außerdem die regelmäßigen Treffen aller beteiligten Doktoranden im Rahmen von zum Beispiel Workshops. Vier der insgesamt zwölf Doktorranden werden an der Jacobs University experimentell arbeiten. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Forschungsprogramms “Horizont 2020“ gefördert.
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