Studie zeigt katastrophale Arbeitsbedingungen auf Orangen-Plantagen in Brasilien
Moderne Sklavenarbeit in Fanta und O-Saft
Hans/ Pixabay
Christliche Initiative Romero/Marco Fischer - grafischer.com
Die neue Studie "Ausgepresst- Hinter den Kulissen der Saftindustrie" der Christlichen Initiative Romero (CIR) zeigt: Auf den Plantagen von Cutrale und dessen Zulieferern werden systematisch Arbeitsrechte verletzt: Arbeiter*innen sind permanent giftigen Pestiziden ausgesetzt, leiden unter intransparenten Hungerlöhnen, häufigen Unfällen bei körperlicher Schwerstarbeit und unter mangelnder gewerkschaftlicher Vertretung.
Orangensaft aus Konzentrat wird oft für weniger als einen Euro pro Liter verkauft und kostet damit ähnlich wenig wie Wasser. Dass entlang der Wertschöpfungskette die Orangenpflücker*innen und Saftfabrikarbeiter*innen drauf zahlen, beleuchtet die neue Studie. Die CIR appelliert an Unternehmen, auch bei ihren Lieferanten im globalen Süden Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte zu übernehmen. "Coca-Cola und Edeka sind die Großen der Branche. Sie müssen sich klar von Herstellern distanzieren, deren Orangen unter Bedingungen moderner Sklavenarbeit geerntet wurden", fordert Studienautorin Sandra Dusch Silva, CIR-Expertin für soziale Unternehmensverantwortung.
Für die Studie hat die CIR gemeinsam mit der Organisation Repórter Brasil Plantagen vor Ort besucht und Arbeiter*innen befragt - ¬bereits zum dritten Mal. Trotz der nach wie vor oft unwürdigen Arbeitsbedingungen am Anfang der O-Saft-Lieferkette in Brasilien hat sich seit den Vorgängerstudien 2013 und 2015 auch Einiges in der Saft-Branche bewegt: Immer mehr deutsche Supermärkte und Abfüller setzen auf Rainforest-Alliance-zertifizierte Säfte. Und auch der Anteil an Fairtrade-zertifiziertem Saft aus Brasilien - und somit auch an zertifizierten Plantagen - ist gestiegen, unter anderem durch die Listung bei Aldi und Lidl.
Die vollständige Studie ist oben rechts verlinkt.
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