Freiräume für die Forschung
150.000-Euro-Auszeichnung für Prof. Dr. Waltraud Schulze
Universität Hohenheim / Boris Lehner
Eine Forschergruppe, erweiterbar auf einen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – das ist das Ziel, das Prof. Dr. Waltraud Schulze dank der Auszeichnung der Gips-Schüle-Stiftung anstrebt. „Um Freiraum für den Antrag zu erlangen, möchte ich einen wissenschaftlichen Mitarbeiter einstellen, der mir an den entscheidenden Stellen kompetent zuarbeiten und mich bei der Betreuungsarbeit der Studierenden im Labor unterstützen kann“, erläutert die Preisträgerin ihre Pläne.
Das von ihr geplante Vorhaben ist Grundlagenforschung, gibt aber auch Antworten auf angewandte Fragestellungen: Pflanzen können ihren Standort nicht einfach verlassen, wenn sich die Umweltbedingungen ändern. Stattdessen haben sie Mechanismen entwickelt, sich an diese anzupassen – was dazu führt, dass Merkmale wie Biomasse oder die Menge an Speicherstoffen stark schwanken können.
„Das ist in der Landwirtschaft ein Problem, denn auch der Ertrag ist davon betroffen. Und in Zeiten des Klimawandels gilt das in besonderem Maße“, betont Prof. Dr. Schulze. „Wir wollen deshalb besser verstehen, warum diese Eigenschaften variabel oder stabil sind, und die zugrundeliegenden molekularen und biochemischen Prozesse untersuchen. Für die Pflanzenzüchtung ist dieses Verständnis von zunehmender Bedeutung.“
Gips-Schüle-Stiftung vergibt Auszeichnung zum dritten Mal
Seit 2016 verleiht die Gips-Schüle-Stiftung die Auszeichnung jährlich. „Die finanziellen Mittel stellen wir bewusst nicht zweckgebunden zur Verfügung, damit die Forscherinnen und Forscher das Preisgeld flexibel einsetzen können und so ein Maximum an Freiraum erhalten“, erläutert Dr. Stefan Hofmann, Vorstand der Gips-Schüle-Stiftung.
Ehrung für eine vielseitige Wissenschaftlerin
Mit Prof. Dr. Schulze werde eine sehr vielseitig engagierte Wissenschaftlerin mit hohem Ansehen in der Fachcommunity ausgezeichnet, erklärt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, bei seiner Gratulation. „Sie ist eine herausragende, kreative Forscherin, deren laufende und angedachte Aktivitäten höchst vielversprechend sind.“
Prof. Dr. Schulze arbeite mit innovativen experimentellen Methoden und Analysetechniken und bringe dabei auch Aspekte zur Geltung, die bislang nicht im Fokus standen. Sie habe ein gutes Gespür dafür, an den richtigen Stellen aktiv zu sein und Dinge anzupacken, so der Rektor. Gleichzeitig zeige sie großes Verantwortungsbewusstsein für die Belange der Universität über ihre eigene Forschung hinaus: als Mitglied in mehreren Berufungskommissionen, im Vorstand der Fakultät Naturwissenschaften sowie als Vorsitzende der Großgerätekommission.
Ihr geplantes Vorhaben passe auch exzellent in die Hohenheimer Forschungslandschaft, betont der Rektor in seiner Laudatio: „Es greift Überlegungen aus dem bestehenden Netzwerk Klimavariabilität auf und baut zudem auf die ‚Regionale Forschungsallianz Ertragsstabilität in dynamischen Umwelten‘ auf.“
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