Bischofshof und Weltenburger erhalten „Oscar“ für Lebensmittelsicherheit

10.01.2019 - Deutschland

Lückenlose Dokumentation von Herkunft, Herstellung und Lieferung vom Feld bis in die Flasche: Bischofshof aus Regensburg ist Ostbayerns Pionierin unter den knapp 600 mittelständischen Brauereien in Bayern. Sie darf künftig das weltweit anerkannte, äußerst strenge Gütesiegel für „gelebte Lebensmittelsicherheit“ tragen.

Thomas Neiswirth

Die erfolgreichen Brauer und Braumeister um Brauereidirektor Hermann Goß (1. von rechts) und Zertifizierungsbeauftragte Laila Schmidt (4. von rechts)

Die Brauerei Bischofshof setzt neue Maßstäbe in Sachen Verbraucherschutz und bei der Sicherheit von Lebensmitteln. Als erste mittelständische Brauerei Ostbayerns darf sie künftig das weltweit anerkannte Gütesiegel „FSSC 22.000“ tragen. Die Auszeichnung, die der TÜV SÜD jetzt nach einem umfangreichen Prüfprozess verlieh, gilt als eine der strengsten internationalen Normen für Transparenz im Herstellungsprozess von Lebensmitteln. „Das Siegel signalisiert eine lückenlose Dokumentation von Herkunft, Herstellung und Lieferung vom Feld bis in die Flasche — und ist ein zusätzliches Qualitätsversprechen für unsere Kunden“, sagt Bischofshof-Brauereidirektor Hermann Goß bei der Übergabe der Zertifikate im Dezember in Regensburg.

Woher kommen unsere Lebensmittel? Die Sicherheit und Herkunft von Nahrungsmitteln wird den Deutschen immer wichtiger. 96 Prozent der befragten Bundesbürger sagten in der europaweiten Studie „Eurobarometer“, dass sie beim Kauf auf Qualität achten. Zwei Drittel der Teilnehmer an der Studie gaben an, eine möglichst unabhängige Gütekennzeichnung sei ihnen dabei wichtig.

Brauereidirektor Goß: „Qualitätsversprechen noch besser sichtbar machen“

Das verstand Bischofshof-Brauereidirektor Hermann Goß als Auftrag: „Um unser seit jeher gelebtes Qualitätsversprechen auch für den Endkunden noch besser sichtbar zu machen, haben wir uns entschlossen, dieses global anerkannte Verfahren zum Nachweis einer sicheren Lebensmittelproduktion zu durchlaufen“, sagte er. „Umso mehr freuen wir uns über diesen Erfolg“, betonte der Brauereidirektor.

FSSC steht für Food Safety System Certification, auf Deutsch also eine Norm für die Sicherheit bei der Erzeugung von Lebensmitteln. Ursprünglich stammt das Qualitätssiegel aus der Raumfahrt und der Essensversorung im All — als Nachweis für die Produktion sicherer Lebensmittel auf allen Stufen der Herstellung. „FSSC 22.000“ ist von der Global Food Safety Initiative (GFSI) anerkannt und genießt eine hohe Akzeptanz im internationalen Handel sowie in der weiterverarbeitenden Industrie.

Dokumentation aller Liefer- und Brauprozesse nach strengsten internationalen Standards

Die Brauerei Bischofshof, zu der mit Weltenburger auch die älteste Klosterbrauerei der Welt gehört, bereitete sich in den vergangenen Monaten intensiv auf die Zertifizierung vor: „Die Herkunft unserer Rohstoffe, ihre hohe Qualität, die Verarbeitung und die gesamte Lieferkette sind jetzt auch nach internationalen Standards dokumentiert“, sagt Laila Schmidt. Sie koordinierte federführend als Zertifizierungsbeauftragte den Einführungsprozess. „Das Qualitätssiegel FSSC 22.000 schafft als Managementsystem Transparenz und Vertrauen in Bezug auf sämtliche Arbeitsschritte von der Herstellung bis zur Abfüllung unserer traditionellen Bierspezialitäten“, sagt Schmidt.

Reinheitsgebot als Fundament für Sicherheit und Qualität

Das bayerische Reinheitsgebot von 1516 ist nach den Worten von Bischofshof-Braumeister und Qualitätsleiter Andreas König Fundament für die Qualität und Sicherheit des puren Naturproduktes Bier: „Wir verwenden Wasser aus eigenen Brunnen, Hefe aus unserer Reinzuchtanlage, Malz und Hopfen von regionalen Lieferanten“, sagt er. Für das FSSC-22000-Gütesiegel habe die Mannschaft sämtliche Prozessbeschreibungen und Dokumente in ein einheitliches Managementsystem gebracht. Bewährte Rezepturen, das Wissen und die langjährige Erfahrung unserer Brauer und Braumeister und die Freude am Produkt sind nach Königs Worten weitere Erfolgsfaktoren für die vielfach prämierten Biere.

Bischofshof-Brauereidirektor Hermann Goß sieht in der Auszeichnung den „Oscar für Lebensmittelsicherheit“ und eine Anerkennung für die über 80 Mitarbeiter an den beiden Braustätten Regensburg und Weltenburg: „Die erfolgreiche Zertifizierung ist ein Beleg für den hervorragenden Teamgeist und die ausgezeichnete Arbeit unserer Mannschaft“, sagte er. „Wir nehmen unsere Verantwortung für den Verbraucherschutz sehr ernst und sehen die Zertifizierung auch als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, so Goß. Bischofshof und Weltenburger würden beweisen, dass Tradition und Innovation sich hervorragend ergänzen.

Schonender, umweltfreundlicher Umgang mit Ressourcen

„Als Vorbildunternehmen verfolgen wir das Ziel, wichtige Rahmenbedingungen zu schaffen, um gemeinsam für die nachfolgende Generation zukunftssichere Umweltbedingungen sicherzustellen. Das Ziel sei Nachhaltigkeit durch eine Balance
von Ökologie, Ökonomie und Verantwortung für die Gesellschaft und den Konsumenten. „Die Zertifizierung ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg“, so Goß.

Bereits in den vergangenen Jahren investierte Bischofshof Millionen in moderne, innovative umweltschonende und energiesparende Technologien. 2006 weihte die Stiftungsbrauerei das modernste Sudhaus der Welt ein. Seit 2013 arbeiten die Bischofshof-Mitarbeiter in einer neuen Arbeitswelt, die zusammen mit dem Fraunhofer-Institut entstand, eng ausgerichtet an ökologischen und ökonomischen Grundsätzen. Seit 2016 in Betrieb ist ein neuer Gär- und Lagerkeller mit einer deutlich effizienteren Kühlleistung. Weitere Investitionen beispielsweise in Ladestationen für E-Fahrzeuge auf dem Brauereigelände sind bei Bischofshof bereits umgesetzt. Derzeit im Bau ist eine neue Energiezentrale, die künftig eine komplett klimaneutrale Produktion möglich machen soll. „Unsere ausgezeichneten Biere von hervorragender Qualität in Verbindung mit der jetzt auch zertifizierten Lebensmittelsicherheit unseres Unternehmens sind das Fundament dafür, dass wir unsere Erfolgsgeschichte weiter fortsetzen werden“, so Brauereichef
Goß.

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