Transparenz beim Bananeneinkauf

REWE führt Rückverfolgbarkeit bis zum Erzeugerbetrieb per QR-Code ein

12.04.2019 - Deutschland

Wissen wo´s herkommt: Als erster großer Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland ermöglicht REWE bei den Bananen seiner Eigenmarken die Rückverfolgbarkeit bis zum Erzeugerbetrieb. Als weiteres Novum in der Branche erhalten Kunden gleichzeitig individuelle Informationen über die sozialen und ökologischen Standards, unter denen die Südfrüchte produziert werden. Seit Jahren engagiert sich REWE in den Anbauländern, für Nachhaltigkeitsprojekte und in der Auswahl der Plantagen, um die Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen vor Ort kontinuierlich zu verbessern. Vorbildfunktion hat eine Farm im Südosten Costa Ricas, mit der REWE exklusiv zusammenarbeitet und dessen Betriebsphilosophie viele Partner übernehmen sollen.

REWE Markt GmbH

Als erster großer Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland ermöglicht REWE bei den Bananen seiner Eigenmarken die Rückverfolgbarkeit bis zum Erzeugerbetrieb.

Die Bananen unter dem Label "REWE Beste Wahl" und "REWE Bio" tragen seit heute bundesweit einen Aufkleber, der unter anderem einen spezifischen QR-Code enthält. Dieser führt auf eine mit der REWE-Website verknüpfte Inhaltsseite, die Auskunft über die Plantage gibt, auf der die Bananen gewachsen sind und geerntet wurden. Auf diesem Weg erfahren die Kunden auch, welche Zertifizierungen, Auszeichnungen oder Nachhaltigkeitsprojekte die Farmen haben, die keinesfalls selbstverständlich für die Produzenten sind. "Der Großteil der in Deutschland verkauften Bananen stammt aus Mittel- und Südamerika. In den Anbaugebieten herrschen jedoch oft geringe soziale und ökologische Standards", betont Hans-Jürgen Moog, der bei REWE den gesamten Einkauf verantwortet. "In unserer Nachhaltigkeitsstrategie legt REWE daher seit Jahren großen Wert auf die Auswahl der Bananenlieferanten unserer Eigenmarken, Kooperationen und Zertifizierungen. So schaffen wir mit unserem REWE PRO PLANET-Konzept, dem Mittelamerika Fonds, die Grundlagen für Existenzsicherung und nachhaltige Entwicklung. Unser Ziel ist aber noch umfassender: Einen strukturellen Veränderungsprozess anzustoßen hin zu einer fairen, sozialen, ökologischen und zukunftssichernden Bananenproduktion - auch unter breiter Beteiligung der jeweiligen Belegschaft und ihrer Arbeitnehmervertretung vor Ort."

Fair, sozial und ökologisch

Vorbild ist die Zusammenarbeit mit der "Platanera Río Sixaola", deren Bananen REWE exklusiv bezieht. Das Team um Plantagenbesitzer Volker Ribniger produziert an der Karibikküste im Südosten Costa Ricas so sozial und ökologisch verträglich wie möglich. Durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken werden Flora und Fauna, Boden, Wasser und Klima geschont. Die Arbeitsbedingungen sind familiär und die Mitarbeiter verdienen deutlich über dem costa-ricanischen Mindestlohn. Es gibt wöchentliche Versammlungen, einen Betriebsrat, zinslose Darlehen und eine eigene Hauszeitung. Neben den für REWE Beste Wahl-Bananen geforderten Richtlinien - Rain Forest Alliance Standard und GLOBALG.A.P. mit GRASP - erfüllt der Betrieb zusätzlich die Zertifizierung "Marca Pais". Darüber hinaus ist sie die einzige Bananenfarm, die für ihr öffentliches Bekenntnis zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen, für Gendergleichheit und Respekt sowie für sechs Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet wurde. "Das wir diese einzigartige Farm für uns gewinnen konnten, ist nicht zuletzt unseren bisherigen Aktivitäten im Mittelamerika Fonds zu verdanken. Der Fonds steht für eine enge Zusammenarbeit innerhalb unserer Lieferkette und wirkliche Mehrwerte für die Bewohner der Gemeinden, in denen unsere Bananen produziert werden", betont Dr. Florian Schäfer, Nachhaltigkeitsmanager für Obst und Gemüse bei der REWE Group.

Nachhaltigstes Bananensortiment im Handel

"Die Platanera Río Sixaola ist für uns das Leuchtturmprojekt, das den Weg zeigt, wo wir perspektivisch mit unseren Partnern hinwollen. Die gelebte Nachhaltigkeit in Kombination mit Respekt für Mensch und Natur ist ein ideales Beispiel für das REWE PRO PLANET-Konzept, da hier die von uns geforderten Standards mehr als erfüllt werden", sagt Eugenio Guidoccio, der bei der REWE Group Buying den Geschäftsbereich für Obst und Gemüse leitet. "Wir können nachvollziehbar behaupten, dass wir bei unseren Eigenmarken das nachhaltigste Bananensortiment im deutschen Lebensmitteleinzelhandel haben. Denn unsere Standards und Engagements fokussieren sich nicht nur auf eine faire Entlohnung, sondern berücksichtigen ganzheitlich die Arbeits-, Lebens- und Umweltbedingungen derjenigen, die für uns Bananen produzieren."

Vielfältiges Engagement der REWE Group

So ist die REWE Group seit 2015 im "World Banana Forum" (WBF) aktiv und vertritt im Lenkungsgremium den Handel. In gemeinsamen Projekten engagiert sie sich für Arbeitsschutz und existenzsichernde Löhne. Die Arbeitssicherheit ist zwar ein Bestandteil der Zertifizierung der Erzeuger mit dem Siegel "Rain Forest Alliance Standard", die bei den PRO PLANET-Bananen der Eigenmarke "REWE Beste Wahl" auf höchstem Niveau verpflichtend ist. Die REWE Group geht jedoch mit ihren Aktivitäten und dem BOHESI-Leitfaden (Banana Occupational Health and Safety) noch einen Schritt weiter.

Bereits seit 2007 engagiert sich die REWE Group für eine nachhaltigere Produktion von Bananen und finanziert lokale Projekte in den Anbauländern in Mittel- und Südamerika, seit 2014 mit einem eigens gegründeten Mittelamerikafonds. Mehrere Millionen Euro hat die REWE Group dem Fonds bereits zur Verfügung gestellt, um damit ökologische und soziale Projekte zu fördern, die die Umwelt- und Lebensbedingungen im direkten Umfeld der Bananenplantagen vor Ort verbessern. Die Schwerpunkte der aus dem "REWE Group Bananenfonds" finanzierten Projekte liegen in den Bereichen Erziehung und Jugendarbeit, medizinischer Versorgung, Trinkwasser-Infrastruktur und Artenvielfalt. Die Auswahlkriterien für die Projekte haben Vertreter aus lokalen Nichtregierungsorganisationen (Zivilgesellschaft, Umweltschutzverbände, Arbeitnehmervertretungen u. a.) mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der REWE Group entwickelt. Lokale Organisationen können sich mit ihren Projektideen im Rahmen von Ausschreibungen bewerben. Die bewilligten und umgesetzten Maßnahmen werden von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit/International Service (GIZ-IS) GmbH vor Ort intensiv betreut und kontrolliert. Bisher konnten bereits 41 Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Aktuell laufen 17 Projekte und weitere 13 sind genehmigt.

Beispiele für konkrete Ergebnisse sind:

- Für 115 Kinder sind Tagesbetreuungsangebote bzw. Kindergartenplätze geschaffen worden.

- Für 330 Kinder und Jugendliche sind Bildungseinrichtungen verbessert sowie für über 2000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene neue und verbesserte Sportstätten geschaffen worden.

- 16 Gesundheitsstationen und Klinken sind unterstützt worden, wodurch das Angebot an medizinischen Leistungen für 50.000 Menschen verbessert worden ist.

- Durch moderne medizinische Geräte können mehr Patienten vor Ort untersucht und behandelt werden. Dadurch entfallen Transportkosten von ca. 200.000 Euro pro Jahr. Zudem können Diagnosen schneller gestellt werden und so die Behandlungsmöglichkeiten verbessert werden.

- Mehr als 3000 Menschen haben ganztägig Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Aktionsbündnis gegen Bananen-Pilz

Die REWE Group engagiert sich zudem als erster Lebensmitteleinzelhändler in einem Bündnis mit GLOBALG.A.P. und dem World Banana Forum gegen die aktuell größte Bedrohung für die Lebensgrundlage von Bananenproduzenten und tausenden Farmarbeitern weltweit: Der kontinuierlichen Ausbreitung des Pilzes Fusarium oxysporum"Tropical Race 4" (TR4). Er dringt über die Wurzeln in die Bananenpflanze ein und lässt sie vertrocknen. Gegen Fungizide und sonstige Kontrollmaßnahmen ist der Erreger resistent. Weil er über Jahrzehnte im Boden aktiv bleibt, überleben an derselben Stelle keine neuen Pflanzen der gleichen Bananensorte. Alternative, TR4-widerstandsfähige Bananensorten stehen noch am Anfang der wissenschaftlichen Entwicklung und Bewertung und stehen deshalb noch nicht zur Verfügung. Die REWE Group fordert sowohl von ihren Lieferanten, als auch von der gesamten Branche, sich mit Nachdruck für eine effektive Bekämpfung und Eindämmung des Erregers einzusetzen.

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