Arbeitsmarkt & Jobsuche: Die sieben Trends des Jahres 2019

01.01.2020 - Deutschland

2019 hat gezeigt: Es sind gute Zeiten für qualifizierte Fachkräfte und für die Unternehmen in Deutschland wird erfolgreiches Recruiting als Wettbewerbsfaktor noch bedeutender. Sechs von zehn Unternehmen in Deutschland spüren schon jetzt einen Produktivitätsverlust durch unbesetzte Stellen - zeigt eine aktuelle StepStone Untersuchung. Fachkräfte sind sich ihrer guten Position bewusst, scheuen sich nicht zu wechseln und suchen auch die Gehaltsverhandlung aktiv. Die Trends des Jahres 2019 im Einzelnen:

1. Fachkräfte sind selbstbewusster denn je

Über 60 Prozent der Fach- und Führungskräfte halten ihren aktuellen Job für sicher und noch einmal deutlich mehr (74 Prozent) sind optimistisch, notfalls innerhalb von maximal sechs Monaten einen neuen Job zu finden, mit dem sie zufrieden wären. Weitere Studienergebnisse bestätigen die gute Verhandlungsposition von Fachkräften in Deutschland: Fast jeder dritte Bewerber entscheidet sich gegen das Vertragsangebot, das er am Ende des Bewerbungsprozesses bekommt. Etwa ebenso viele haben einen neuen Job schon einmal innerhalb des ersten Jahres freiwillig wieder gekündigt, weil dieser den Erwartungen nicht entsprach.

2. Weiterbildung wird zum Wettbewerbsfaktor

Laut StepStone Studie zum Thema Arbeitgeberattraktivität fühlen sich sieben von zehn Fachkräften von ihrem Arbeitgeber in ihrer Karriereplanung nicht hinreichend unterstützt. Jeder Vierte hat die letzte Anstellung unter anderem aufgrund mangelnder Weiterbildungschancen gekündigt. Und die Unternehmen? Dreiviertel der Personaler sind davon überzeugt, dass die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens direkt von der erfolgreichen Weiterbildung der Mitarbeiter abhängt. Aber nur 27 Prozent gehen auch davon aus, selbst gute Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.

3. Hohes Gehalt heißt nicht hoher Kontostand

Die Städte mit den höchsten Durchschnittsgehältern 2019 sind Frankfurt am Main (73.200 Euro), München (70.600 Euro) und Stuttgart (68.000 Euro), so das Ergebnis im StepStone Gehaltsreport 2019. Eine gemeinsame Analyse von StepStone und immowelt.de macht allerdings deutlich, dass allein die Miete in diesen drei Städten zwischen 20 und 30 Prozent des Einkommens beansprucht. Das gilt auch für andere attraktive Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Leipzig. Besser sieht es vor allem in Niedersachsen aus. In gleich fünf Stadt- und Landkreisen des norddeutschen Bundeslandes ist das Verhältnis zwischen Einkommen und Miete besonders gut.

4. Eine Gehaltsverhandlung lohnt sich

Eine StepStone Umfrage zum Thema Gehaltsverhandlung zeigt, dass sich jeder zweite Beschäftigte im aktuellen Job über eine Gehaltserhöhung freuen konnte. Der meistgenannte Grund hierfür war, dass sie diese zuvor aktiv eingefordert haben. Es lohnt sich demnach für Fach- und Führungskräfte, das Gehaltsgespräch zu suchen.   5. Teamwork ist Erfolgsfaktor der digitalen Arbeitswelt

95 Prozent der Fach- und Führungskräfte in Deutschland arbeiten gerne im Team - und gutes Teamwork macht die Unternehmen auch erfolgreicher, verdeutlicht die StepStone Studie "Erfolgsgeheimnis Team". Die Analyse zeigt: Teams, die stark zielorientiert arbeiten, scheinen die Innovationsfähigkeit besonders zu fördern. Eine Teamkultur, die von Vertrauen geprägt, bzw. offen für neue Ideen ist und auch Fehler zulässt, scheint vor allem die Leistungsfähigkeit positiv zu beeinflussen.

6. Bewerber wollen rechtzeitig einen Blick hinter die Kulissen

Die StepStone Team-Studie macht ebenso klar, dass Fachkräfte bereits im Vorstellungsgespräch erfahren wollen, mit wem sie zukünftig zusammenarbeiten. 63 Prozent würden gerne einen der zukünftigen Kollegen kennenlernen. In der Realität treffen die allermeisten aber nur ihren möglichen Vorgesetzten. Mehr als sechs von zehn Kandidaten wünschen sich bereits im Vorfeld ihrer Bewerbung Informationen zu Entscheidungswegen, Führungs- und Kommunikationsstil im Unternehmen.

7. Starker Mittelstand setzt auf die Karte Personal

Gut dreiviertel der Führungskräfte im Mittelstand bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut - und nennen als Hauptgrund das Know-how und die Produktivität ihrer Mitarbeiter. Die aktuell größte Herausforderung ist aus ihrer Sicht die Gewinnung neuer Fachkräfte. Gut sechs von zehn kleinen oder mittleren Unternehmen planen, ihre Mitarbeitersuche zu intensivieren. Fast jedes Vierte möchte mehr in den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke investieren.

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