Gemeinsam durch die Krise
In Krisenzeiten müssen Arbeitgeber flexibel, besonnen und kreativ auf die aktuelle Situation reagieren
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In einer Umfrage[1] hat Monster bereits vor dem Beginn der Krise 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Themen rund um den Job befragt. Beim Thema Arbeitnehmergesundheit zeigt sich Nachholbedarf seitens der Arbeitgeber. In der Krise, und angesichts der räumlichen Trennung von Mitarbeiter und Vorgesetztem, müssen gewohnte Strukturen akut neugestaltet und angepasst werden.
Zwar gab die Mehrheit der Befragten vor der Krise an, dass ihr Job ihre psychische Gesundheit insgesamt positiv beeinflusst (68%), aber immerhin ein Drittel sagte, ihr Job belaste sie psychisch, z.B. durch hohe Arbeitsbelastung (44%) und finanzielle Sorgen (27%). "Wir nehmen diese Zahlen ernst, denn die aktuelle Situation wird sich aller Voraussicht nach negativ auf die psychische Gesundheit aller Beteiligten auswirken", erklärt Edmands. Schon vor der Krise waren 61 Prozent der Befragten hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation besorgt. Konkret fürchteten 27 Prozent eine Rezession und 31 Prozent eine Entlassung. "Neben diesen wirtschaftlichen Faktoren gehört aber auch die mangelnde Unterstützung durch die Vorgesetzen zu den Top-3 der genannten Gründe für psychische Belastung (25%). Genau hier können Führungskräfte in den nächsten Wochen und Monaten einen positiven Unterschied machen."
Starke und empathische Führung hilft bei der Bewältigung der Krise: Worauf Unternehmen achten sollten
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Zusammenhalt stärken: Machen Sie individuelle Angebote für die Mitarbeiter im Homeoffice, aber genauso für Mitarbeiter in Kurzarbeit oder Mitarbeiter, die aufgrund von Betriebsschließungen nicht vor Ort sind. Beschränken Sie sich dabei nicht auf offizielle Themen. Was der kurze Austausch an der Kaffeemaschine oder in der Kantine war, ist jetzt das kurze (Video-)Meeting am Morgen oder auch die virtuelle gemeinsame Mittagspause vorm Computer. Zeigen Sie Interesse an der persönlichen Situation jedes Einzelnen und sprechen Sie auch die Stimmung an, Probleme oder Themen wie die psychologische Belastung. Erzählen Sie auch von sich - das öffnet die Möglichkeit für Ihre Mitarbeiter, auch die sehr persönlichen Themen zu besprechen. Informieren Sie sich bei Ihrer HR-Abteilung, ob und welche Beratungsangebote es gibt.
Verbindliche Regeln definieren: In der Krise ist alles anders. Es ist deutlich mehr Flexibilität gefragt, insbesondere bei Mitarbeitern mit Kindern, die jetzt nicht in Kita und Schule sind. Vereinbaren Sie mit dem gesamten Team passende Regelungen, die für alle gleichermaßen gelten. Zum Beispiel verlängerte Antwortzeiten auf Anfragen, da Eltern eher in den Morgen- oder Abendstunden arbeiten. Legen Sie eine maximale Länge für Meetings fest und stellen Sie sicher, dass es immer eine klare Agenda und ein Protokoll für die Teilnehmer, die nicht dabei sein können, gibt. Lassen Sie es Ihre Mitarbeiter wissen, wann Sie erreichbar sind - und wann nicht. So vermeide Sie Unklarheiten.
Vertrauen über klare Absprachen schaffen: Schaffen Sie eine Kultur des Vertrauens. Machen Sie dem Team deutlich, dass ein engerer Austausch nicht zur Kontrolle der Arbeitsleistung dient, sondern massiv dazu beiträgt, den Betrieb am Laufen zu halten. Legen Sie Ziele mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der individuellen Situation des Mitarbeiters fest. Stellen Sie sicher, dass auch in der Krise die Unternehmensstrategie und die Ziele bekannt und verstanden sind.
Kreative Lösungen finden: Die aktuelle Situation stellt Unternehmen vor verschiedene, teils vollkommen neue Herausforderungen. Werden Sie kreativ! Warum nicht zum Beispiel eine Video-Botschaft des Chefs, der sich zur aktuellen Situation äußert, über verschiedene digitale Kanäle mit den Mitarbeitern teilen? Jetzt haben Sie die Gelegenheit zusammen mit der Belegschaft Prozesse zu überprüfen, neue Tools und Technologien zu testen und ausgetretene Pfade zu verlassen - um voran zu kommen, sich weiterzuentwickeln und die Krise gemeinsam zu überstehen.
Diese drei Faktoren beeinträchtigen die psychische Gesundheit am meisten:
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Zu hohe Arbeitsbelastung: 44 Prozent der Befragten gaben an, massiv überlastet zu sein.
Finanzielle Sorgen: bei 27 Prozent der Befragten schlagen Existenzängste auf die Gesundheit.
mangelnde Unterstützung: 25 Prozent beklagen mangelnde Hilfe durch das Management und die Führungsebene. Arbeitgeber können das Angebot für Hilfe noch steigern. Bei 51 Prozent der Teilnehmer gibt es keine spezifischen Angebote speziell für die psychische Gesundheit.