Gesundheitlicher Mehrwert durch Sauerteigfermentation
Forschungsteam untersucht neue Starterkulturen zur Verbesserung der Backwarenqualität
In der menschlichen Ernährung haben Backwaren aus Weizen- oder Roggensauerteig eine sehr lange Tradition. Durch die Fermentation mit Milchsäurebakterien und Hefen wird der Teig gelockert und es bilden sich Aroma und Geschmack. Die Stoffwechselprodukte dieser Mikroorganismen verbessern zudem die ernährungsphysiologischen Eigenschaften, die Verdaulichkeit und die Haltbarkeit der Backwaren.
Einige Stämme von bestimmten Milchsäurebakterien können noch mehr: Sie bilden Beta-Glukane, die als natürlicher Zellwandbestandteil auch in verschiedenen Getreidesorten vorkommen. Die vor allem in Hafer und Gerste enthaltenen Polysaccharide wirken sich in vielfacher Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus. Sie regulieren den Blutzuckerspiegel und vermindern durch ihre cholesterinsenkende Wirkung das Risiko für Gefäßerkrankungen. Zudem tragen sie als präbiotische Ballaststoffe zur Gesunderhaltung des Darms bei und senken möglicherweise auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Hafer und Gerste sind jedoch aufgrund ihrer backtechnologischen Defizite nur bedingt für die Verwendung in Backwaren geeignet. Eine Anreicherung gesundheitsfördernder Beta-Glukane in einer relevanten Menge scheidet auf diesem Wege daher aus – und die Nutzbarmachung der beta-glukanbildenden Milchsäurebakterien rückt in den Fokus.
Deren Verwendung in der Backwarenproduktion steht daher im Mittelpunkt eines Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), das gemeinsam von zwei Forschungsteams der TU München und der Universität Jena durchgeführt wird. Derzeit gibt es noch keine Untersuchungen, inwieweit sich Beta-Glukane aus Milchsäurebakterien hinsichtlich ihres ernährungsphysiologischen Werts von pflanzlichen Beta-Glukanen unterscheiden und inwieweit durch deren Einsatz als Starterkulturen die strukturellen und sensorischen Eigenschaften von Backwaren verbessert werden können. Ziel des Projektes ist es, diese Fragen zu klären und damit die Grundlagen für den Einsatz beta-glukanbildender Milchsäurebakterien zu erarbeiten. Die Untersuchungen sollen zudem wissenschaftlich fundierte Daten für einen möglichen künftigen Health Claim beim Einsatz der Milchsäurebakterien liefern und deren mögliche Vorteile gegenüber Beta-Glukanen anderen Ursprungs aufzeigen.
Von dem Vorhaben werden insbesondere die über 10.000 Handwerksbäckereien sowie weitere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus der Back- und Zulieferbranche profitieren können: Sie können unmittelbar die Ergebnisse umsetzen und Backwaren anbieten, die dem Wunsch von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach hochwertigen, regional hergestellten Clean-Label-Produkten mit ernährungsphysiologischem Zusatznutzen entsprechen.

Devanath/ Pixabay
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.