Tönnies warnt Heil vor Abschaffung von Werkverträgen
Arbeitsminister Heil will in diesem Bereich aufzuräumen und durchzugreifen
Bild von Jai79 auf Pixabay
Arbeitsminister Heil hatte erkennen lassen, dass er eine Abschaffung von Werkverträgen in der Branche und höhere Bußgelder befürwortet. Es sei Zeit, «in diesem Bereich aufzuräumen und durchzugreifen», sagte er. Über die Zustände in Schlachtereien wollte die Bundesregierung in einer Kabinettssitzung am Mittwoch beraten.
Heil zufolge sind die strukturellen Probleme der Fleischindustrie nicht behoben. Die Unterkünfte für Arbeiter seien überbelegt und es würden Wuchermieten dafür verlangt. Gegen Corona-Hygieneregeln, den Mindestlohn und Arbeitszeitvorgaben würde verstoßen.
Statt Werkverträge abzuschaffen, schlägt Tönnies vor, das bestehende System zu reformieren und etwa einen Branchenmindestlohn von 12 Euro pro Stunde einzuführen. Zudem sollten die Auftraggeber der Subunternehmer «für eine menschenwürdige und wirtschaftlich faire Unterbringung aller Beschäftigten» haften. Die Behandlung der Arbeitnehmer könne unabhängig überwacht werden.
Die Grünen bestehen indes weiter auf ein Ende von Werkverträgen.«Notwendig ist ein Verbot von Werkverträgen im Kernbereich. Wenn bis zu 90 Prozent der Schlachter und Fleischzerleger nicht beim Betrieb, sondern bei Subunternehmen arbeiten, wird die Verantwortung ausgelagert», sagte Grünen-Co-Chef Robert Habeck der «NOZ». «Die Regeln müssen verschärft werden, um die Ausbeutung in der Fleischindustrie zu stoppen», sagte Habeck weiter.
Die Corona-Krise hatte die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gelenkt. In der Pandemie hatten sich Arbeiter in mehreren fleischverarbeitenden Betrieben mit dem Virus infiziert.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.