Tönnies warnt Heil vor Abschaffung von Werkverträgen
Arbeitsminister Heil will in diesem Bereich aufzuräumen und durchzugreifen
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Arbeitsminister Heil hatte erkennen lassen, dass er eine Abschaffung von Werkverträgen in der Branche und höhere Bußgelder befürwortet. Es sei Zeit, «in diesem Bereich aufzuräumen und durchzugreifen», sagte er. Über die Zustände in Schlachtereien wollte die Bundesregierung in einer Kabinettssitzung am Mittwoch beraten.
Heil zufolge sind die strukturellen Probleme der Fleischindustrie nicht behoben. Die Unterkünfte für Arbeiter seien überbelegt und es würden Wuchermieten dafür verlangt. Gegen Corona-Hygieneregeln, den Mindestlohn und Arbeitszeitvorgaben würde verstoßen.
Statt Werkverträge abzuschaffen, schlägt Tönnies vor, das bestehende System zu reformieren und etwa einen Branchenmindestlohn von 12 Euro pro Stunde einzuführen. Zudem sollten die Auftraggeber der Subunternehmer «für eine menschenwürdige und wirtschaftlich faire Unterbringung aller Beschäftigten» haften. Die Behandlung der Arbeitnehmer könne unabhängig überwacht werden.
Die Grünen bestehen indes weiter auf ein Ende von Werkverträgen.«Notwendig ist ein Verbot von Werkverträgen im Kernbereich. Wenn bis zu 90 Prozent der Schlachter und Fleischzerleger nicht beim Betrieb, sondern bei Subunternehmen arbeiten, wird die Verantwortung ausgelagert», sagte Grünen-Co-Chef Robert Habeck der «NOZ». «Die Regeln müssen verschärft werden, um die Ausbeutung in der Fleischindustrie zu stoppen», sagte Habeck weiter.
Die Corona-Krise hatte die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gelenkt. In der Pandemie hatten sich Arbeiter in mehreren fleischverarbeitenden Betrieben mit dem Virus infiziert.
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