Projekt für effizienteres Recycling von Verpackungen gestartet

R-Cycle macht Zusammensetzung von Kunststoffverpackungen transparent

30.06.2020 - Deutschland

Sie müssen Lebensmittel vor Keimen schützen, sie haltbar machen und auch alle anderen Waren beim Transport von der Produktion bis ins Ladenregal schützen: Kunststoffverpackungen sind häufig komplexe Gebilde aus verschiedenen Materialien. Recyclingunternehmen können heute nicht sicher feststellen, aus welchen Bestandteilen sich die Verpackung zusammensetzt – eine Herausforderung für die Kreislaufwirtschaft. Hier setzt das Projekt R-Cycle an: Es ermöglicht eine hochwertige Wiederverwertung, indem es den Lebenszyklus von Verpackungen rückverfolgbar und damit die Zusammensetzung transparent macht. Die sechs Projektpartner kamen vergangene Woche zum offiziellen Kickoff in Troisdorf zusammen: Arburg, Kautex Maschinenbau, Reifenhäuser, Brückner Maschinenbau, das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen und GS1 Germany. Ihr Ziel ist es, eine offene Recycling-Lösung zu schaffen, die alle Teilnehmer des Kreislaufs einbindet.

r-cycle.de

Recycling einer Shampooflasche mit R-Cycle

„Recycling von Kunststoffen in relevanten Mengen funktioniert nur, wenn die Anlagen in der Lage sind, sicher zwischen recycelbaren und nicht recycelbaren Verpackungen zu unterscheiden. Dafür bedarf es einer eindeutigen, standardisierten Identifikation von Verpackungen entlang der Lieferkette“, erklärt Thomas Fell, Geschäftsführer bei GS1 Germany. „Die GS1 Standards schaffen die Grundlage für die Rückverfolgbarkeit der Kunststoffe sowie für die globale Verbreitung der Lösung in der Kreislaufwirtschaft“, so Bernd Reifenhäuser, CEO bei Reifenhäuser. 

R-Cycle ermöglicht es, recyclingrelevante Verpackungsdaten zu speichern, über die Lieferkette anzureichern und diese dann im Recyclingprozess abzurufen. Die Speicherung erfolgt während der Herstellung, Weiterverarbeitung und Befüllung von Joghurtbechern und Co. Eine intelligente Verknüpfung der Informationen mit der Verpackung auf Basis von GS1 Standards, ermöglicht es, die zuvor abgespeicherten recyclingrelevanten Daten nutzbar zu machen. Anschließend kann sortenrein sortiert werden. „Somit lassen sich die Kunststoffe in hochwertigen Cradle-to-Cradle-Applikationen, wie zum Beispiel in Hohlkörperanwendungen, wiederverwerten. Dies ist ein innovativer und nachhaltiger Ansatz, wie er seitens der EU im Rahmen des EU Circular Economy Action Plans und national im Rahmen des neuen Verpackungsgesetzes gefordert wird“, erläutert Thomas Hartkämper, CEO bei Kautex Maschinenbau.

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