Rügenwalder Mühle startet Anbau von eigenem Soja in Deutschland
Pflanzliches Protein „made in Germany“
„Warum in die Ferne schweifen…“: so das Motto der Rügenwalder Mühle, wenn es um die Zutaten für ihre Produkte geht. Gemeinsam mit einem Vertragspartner baut der Lebensmittelhersteller aus Bad Zwischenahn ab sofort eigenes Soja in Deutschland an. Nach der Ernte im September dieses Jahres wird das Soja veredelt und soll in den vegetarischen / veganen Produkten zum Einsatz kommen.
Rügenwalder Mühle
„Als einer der ersten Markenhersteller haben wir vegetarische / vegane Fleischalternativen in die Regale gebracht. Indem wir jetzt Soja für unsere fleischfreien Produkte in Deutschland anbauen, sind wir erneut innovativer Pionier“, freut sich Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rügenwalder Mühle.
Pilotprojekt mit großem Potenzial
Mit diesem Versuch geht die Rügenwalder Mühle einen mutigen Schritt, denn die Anbauregion der Sojabohnen hat entscheidenden Einfluss auf Geschmack und Farbe des Rohstoffs. Tests werden zeigen, in welchen vegetarischen / veganen Produkten die Rügenwalder Mühle das Soja später verarbeiten kann. Ist das Pilotprojekt erfolgreich, plant der Markenhersteller schon im kommenden Jahr zehn Prozent des Gesamtbedarfs mit heimischem Soja zu decken und den Anteil in den nächsten Jahren sukzessive zu steigern. Die Anbaufläche umfasst je ein Feld in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg mit jeweils 25 Hektar. Die Aussaat durch den Vertragspartner erfolgte im Mai.
Heimische Rohstoffe für mehr Nachhaltigkeit
Beste Zutaten so regional wie möglich zu beschaffen, lautet seit jeher das Credo der Rügenwalder Mühle. „Wir suchen stets die Nähe zum Lieferanten und Erzeuger, denn so sichern wir eine hohe Qualität und Verbessern die Nachhaltigkeit unserer Produkte“, betont Michael Hähnel. „Die Herkunft der Lebensmittel und deren Zutaten ist auch den Verbrauchern besonders wichtig. Vor allem aber ist sie ein entscheidender Faktor für unser Ziel, immer nachhaltiger zu werden“. Der Grund: kürzere Transportwege sparen CO2-Emissionen.
Seit dem Start der fleischfreien Produktlinie engagiert sich die Rügenwalder Mühle daher für heimische pflanzliche Proteine. Ein erster Meilenstein war die Umstellung auf europäisches Soja im April 2019. Inzwischen bezieht das Unternehmen rund fünzig Prozent des verarbeiteten Soja aus der Donauregion. Neben Soja nutzt der Lebensmittelhersteller weitere pflanzliche Rohstoffe europäischen Ursprungs: So stammen die Erbsen ausschließlich aus Frankreich und der Weizen hauptsächlich aus Deutschland. Um künftig noch mehr Zutaten regional beschaffen zu können, arbeitet die F&E zudem mit weiteren, vielversprechenden heimischen Proteinquellen wie Ackerbohnen, Kartoffeln oder Lupinen. Das eigene Soja aus Deutschland bringt die Rügenwalder Mühle ihren hoch gesteckten Zielen in den Bereichen Regionalität und Nachhaltigkeit nochmals näher.
Mehr Transparenz bei ökologischem Fußabdruck von Lebensmitteln
Nicht nur beim Anbau heimischer pflanzlicher Proteine für seine vegetarischen / veganen Alternativen ist die Rügenwalder Mühle Vorreiter, sondern auch in puncto Produkttransparenz: „Wir möchten es jedem Verbraucher ermöglichen, bei Lebensmitteln selbst die Wahl zu treffen und sich bewusst zu ernähren“, betont Hähnel. „Die Angabe von Zutaten und Nährwerten auf den Verpackungen ist vorgeschrieben. Leider ist es nicht so einfach die nötigen Produktinformationen zu bekommen, wenn wir aus Rücksicht auf unseren Planeten klimafreundlicher essen möchten“.
Die Rügenwalder Mühle unterstützt daher die vom Lebensmittelhersteller Oatly initiierte Petition zur gesetzlichen CO2e-Kennzeichnung von Lebensmitteln. Durch eine solche Angabe sollen Verbraucher direkt erkennen können, wie groß der CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln ist. Am 14.09.20 wird die Petition in einer öffentlichen Sitzung vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages diskutiert.